Donnerstag, 28. Mai 2020

Helfer in der Not

Der Corona-Lockdown traf auch den Emlichheimer „Brückenschlag“ hart. Normalerweise gibt die Einrichtung Lebensmittel und Bekleidung an Bedürftige ab. In der Zeit vom 18. März bis zum 30. April musste sie jedoch aufgrund der Corona-Einschränkungen schließen. Dies war für die Kunden doppelt bitter. Zum einen konnten sie sich nicht mehr günstig mit Dingen des täglichen Bedarfs eindecken, zum anderen waren viele Lebensmittel in den Supermärkten teurer geworden oder zeitweise gar nicht zu haben.
Manchmal geschehen dann noch kleine Wunder, und es kommen Helfer in der Not; in diesem Fall sogar mehrere: Zum einen haben Erkan und Tayfun Pala von der Pizzeria Efem allen Brückenschlag-Kunden einmal pro Woche eine Pizza spendiert. Die Leute haben das Angebot begeistert und mit großer Dankbarkeit angenommen. Nach dem Ende des Lockdowns hat Efem Pizzas/Pizzen im Werte von 1932 Euro ausgegeben.
Weitere rettende Engel waren die Mitglieder der Whatsapp-Gruppe „Kerperin Clan Family“. Sie haben über verschiedene soziale Medien zu einer Spendenaktion aufgerufen, und sie wurden erhört: Kirchen, Vereine, Organisationen, Firmen, Privatpersonen, alle haben gespendet, sodass schließlich sage und schreibe 11 675 Euro für den Brückenschlag zusammenkamen. Mit dem Geld konnte dieser in zwei Runden während des Shutdown  Einkaufsgutscheine an bedürftige Kinder und Erwachsene ausgegeben.
Es blieb sogar noch ein wenig Geld über, mit dem der Brückenschlag nach Wiedereröffnung Obst und Gemüse hinzukaufte, das zur Zeit von den Supermärkten wenig abgegeben wird.

Beim Pressetermin von links: Friedrich Knoop (Kerperin Clan Family), Jutta Oppel, Doris Hübers (beide Brückenschlag), Erkan und Tayfun Pala (Pizzeria Efem).



Dienstag, 26. Mai 2020

Gräser

  Man schenkt ihnen oft wenig Beachtung: den Gräsern. Zu Unrecht. Schaut man genau hin, sehen sie oft sehr filigran und elegant aus, entweder als einzelner Halm oder in Büscheln. Die Bilder unten zeigen keine Ziergräser, sondern die natürlich wachsenden Gräser einer Wiese.
Mit einem Tele fotografiert, kommen sie im warmen Abendlicht besonders schön zur Geltung.



















Meine Lieblingsbilder, entweder mit schönem Bokeh ...

... oder ohne:


Und zum Schluss ein abstraktes Gräserbild mit Langzeitbelichtung und Photoshop-Bildbearbeitung:


Sonntag, 24. Mai 2020

Eine Wucht - diese Mannschaft!

Nach dem Volleyball-Rückblick auf der letzten Blogseite heute noch ein tieferer Blick in die Sporthistorie des SC Union Emlichheim. Es geht zurück in das Jahr 1965. Damals gab es in dem Verein eine herausragende C-Jugend-Fußballmannschaft. In ihrer Niedergrafschafter Staffel belegte sie mit 32 : 0 Punkten und 234 : 12 Toren den ersten Platz. Das heißt, die Mannschaft schoss bei 16 Begegnungen durchschnittlich fast 15 Tore pro Spiel. Diese überirdische Bilanz war sogar dem Sportmagazin, einer bundesweiten Sportzeitung, eine Meldung wert. Gespielt wurde mit Siebenermannschaften quer über den Platz. Nach dem Gewinn der Niedergrafschafter Meisterschaft schloss die Mannschaft die Endrunde um die Kreismeisterschaft mit 8 : 0 Punkten und 47 : 4 Toren auch als Erster ab.
 Was war die Ursache dieser Erfolge? Ganz einfach: Es gab zwei überragende Spieler: Günter Warsen und Klaus Kerperin. Klaus war ein exzellenter Dribbler. Er spielte als Außenstürmer seine Verteidiger schwindelig, flankte oder passte in die Mitte, wo Günter mit seiner unwahrscheinlichen Dynamik und Wucht verwandelte. Beide waren nachher bei Eintracht Nordhorn sehr erfolgreich, wobei Günter es bis in die Niedersachsenauswahl schaffte.
Wir anderen (ich war einer von ihnen) spielten auch mit, waren aber mehr oder weniger Statisten. Als Verteidiger hatte ich in der Regel wenig zu tun; und es kam vor, dass unser Torwart Rolf-Dieter („Schnarri“) Winkler als Torwart in einem Spiel keinen einzigen Ball halten musste.
Betreuer und Trainer war Gerhard Schüürhuis. Das Training am Donnerstagnachmittag bestand in der Regel nur darin, ein Spielchen zu machen. Auch unser Trainer kickte mit – in Gummistiefeln. Aber wir brauchten auch kein spezielles Training. Wir waren fit und konnten mit dem Ball umgehen, denn fast an jedem Tag wurde irgendwo gebolzt. Eben noch echte Straßenfußballer.

Und hier noch mal die Mannschaft in groß: Von links Betreuer Gerhard Schüürhuis, Gerd Koopsingraven, Rolf-Dieter Winkler, Rudi Kuipers, Günter Warsen, Gerold Meppelink, Dieter Denzel, Klaus Kerperin, Karl-Heinz Haarbach





Freitag, 22. Mai 2020

Die erste Deutsche Vizemeisterschaft

Und noch ein Rückblick auf die 1970er Jahre. Zufällig bekomme ich bei meinem damaligen Elternhaus an der Vechtebrücke mit, wie der deutsche Vizemeister im Volleyball gefeiert wird und mache ein paar Fotos. Welche Jugendmannschaft 1978 mit der Kutsche abgeholt wurde, habe ich leider nicht rausfinden können. Aber das wird bestimmt noch jemand wissen. Auf jeden Fall war der unvergessene Herbert Taube der Trainer.




Dienstag, 19. Mai 2020

Klatschmohn

An Wegrändern und auf Schutthalden ist noch hin und wieder der Klatschmohn mit seinen leuchtend roten, filigranen Blütenblättern zu entdecken. Er ist sehr schön zu fotografieren, aber man sollte sich beeilen, denn der Mohn blüht nicht sehr lange. Die Motive unten habe ich gestern am Lambergweg entdeckt.
Ungewöhnlich ist, dass eine einzige Blüte rund 2,5 Millionen Pollenkörner produziert. Nur die Pfingstrose schafft noch mehr.
Man braucht sich keine Sorgen (oder Hoffnung?) zu machen, dass aus dem bei uns wachsenden Klatschmohn Opiate hergestellt werden können. Rohopium wird aus dem Orientalischen Schlafmohn gewonnen.






Montag, 18. Mai 2020

Die Denne streichelt die Seele

  Es ist immer wieder reizvoll, durch die Denne zu spazieren, dem schönsten und ökologisch wertvollsten Naherholungsgebiet in Emlichheim. Hier gibt es noch uralte Bäume, seltene Tier- und Pflanzenarten, extensiv bewirtschaftetes Grünland und hügelige Sanddünen. Gestern sind wir wieder einmal den Weg durch das Waldgebiet gegangen und auf die Hügel gestiegen, wo wir Kinder früher gerne rodelten. (Damals schneite es noch im Winter.) Es fällt auf, dass auf einer der Sanddünen viele Bäume abgestorben sind. Sollten das schon die Auswirkungen der anhaltenden Trockenheit und des Klimawandels sein?
In einem Blog vor ziemlich genau einem Jahr (28.05.19) habe ich die Denne schon einmal in Wort und Bild vorgestellt, sodass ich es an dieser Stelle bei einigen zusätzlichen Bildern bewenden lasse.

Blick zur Vechte auf dem Weg zur Denne




Abgestorbene Bäume auf einem Dünenhügel

Sternmiere






Sonntag, 17. Mai 2020

Von der Theater-AG in den ARD-Krimi

Gestern wurde in der Wochenend-Reportage der Grafschafter Nachrichten Birgit Welink vorgestellt. (https://www.gn-online.de/emlichheim/emlichheimer-schauspielerin-auf-verbrecherjagd-in-amsterdam-354035.html) Aktueller Anlass: Die aus Emlichheim-Volzel stammende Schauspielerin spielt in den Amsterdam-Krimis mit Hannes Jaenicke und Fedja van Huêt die  niederländische Ermittlerin Renee. Nach zwei Folgen aus dem Jahr 2017 ist sie nun in zwei weiteren Episoden zu sehen. Sie werden am 4. und 11. Juni im Rahmen der ARD-Donnerstagskrimis ausgestrahlt (Sendebeginn: 20.15 Uhr).
Interessant für die Niedergrafschafter dürfte sein, dass Birgit Welink bereits als Schülerin in der Theater-AG des Gymnasiums Emlichheim auf der Bühne stand. In dem Drama „Hexenjagd“ von Arthur Miller spielte sie 2006 eine Rolle als Hexe. Theresa Sperling und Friedrich Wilhelm Busch haben damals das Stück einstudiert. „Die 20 Darsteller zeigten großen Einsatz, Intensität und Könnerschaft im Einzelfall“, schrieb Bernd Durstewitz in seiner Rezension, wobei mit „Könnerschaft im Einzelfall“ sicherlich Birgit Welink als stammelnde Sklavin Tituba gemeint war. "Sie war schon damals sehr stark und präsent auf der Bühne", sagt Theresa Sperling. Hervorragend aber auch Vera Bouws als „Hexe“ Abigail Williams. Noch einmal Theresa: "Sie war unglaublich talentiert, eine der wenigen, die eine große Karriere hätte hinlegen können." Bei beiden war also schon damals das große darstellerische Talent zu erkennen, aber nur Birgit Welink wagte den Weg in die professionelle Schauspielerei. Sie lebt heute in Rotterdam, ist in verschiedenen Schauspielkollektiven aktiv, führt Regie, unterrichtet Schauspiel und führt bei Inszenierungen Regie. Außerdem ist sie Sängerin in der Band „Kant“.
Hier einige Szenenfotos von der Aufführung in bescheidener Fotoqualität:

Mitte: Birgit Welink






Vera Bouws