Freitag, 10. Juli 2020

Gefräßige Schnecken

Viele Gartenliebhaber werden sich über den wundervollen Regen der letzten Tage gefreut haben. Doch keine Freude ohne Wermutstropfen: Denn mit der Feuchtigkeit kommen auch die Schnecken aus ihren Verstecken hervorgekrochen. Insbesondere die Nacktschnecken machen sich des Nachts in Scharen über leckere Salatblätter oder Blumen her, und der Schock ist groß, wenn am Morgen nur noch die Gerippe der Pflanzen übrig geblieben sind. (Wie dichtete schon Heinz Erhardt: „Wenn dir ein Fels vom Herzen fällt, so fällt er auf den Fuß dir prompt! So ist es nun mal auf der Welt: ein Kummer geht, ein Kummer kommt.“) Am gefräßigsten unter den Nacktschnecken ist die Spanische Wegschnecke, auf die rund 90 Prozent aller Fraßschäden zurückzuführen sind, so schätzt man. Der Grund: Sie hat fast keine natürlichen Feinde, weil sie so viel Schleim absondert, dass Fressfeinde daran ersticken würden. Da hilft nur eins: Die Nacktschnecken von den Pflanzen absammeln; am besten abends, bevor sie ihr schändliches Werk beginnen können. Schneckenzäune anlegen geht auch, ist aber kostspielig und aufwändig. Oder man schafft sich indische Laufenten an, deren Leibspeise die Schnecken sind. Aber wer will schon das ganze Jahr über Enten im Garten haben. Bierfallen aufstellen soll kein guter Tipp sein, denn die locken auch noch die Schnecken aus Nachbars Garten an. Und schade ums Bier wäre es auch!
 
Ich bin kein Zoologe, aber ich denke, die folgenden Bilder könnten die Spanische Wegschnecke zeigen:






Gehäuseschnecken sind in der Regel harmlos:







Mittwoch, 8. Juli 2020

Glückliche Schweine

Die unsäglichen Verhältnisse in vielen Schlachthöfen werden zur Zeit heftig kritisiert. Zu Recht. Vielleicht hat Corona hier sogar etwas Gutes und trägt dazu bei, die Arbeits- und Wohnverhältnisse der Arbeiter zu verbessern.
Aber auch bei der Aufzucht der Schweine muss sich etwas ändern. Wenn sie schon von den Menschen gegessen werden, sollte ihnen wenigstens bis zum Schlachttermin ein tierwürdiges Dasein geboten werden. Von Natur aus sind Schweine intelligent, verspielt, neugierig und kommunikativ, was bei einer engen, reizarmen Haltung nicht ausgelebt werden kann. Schweine haben übrigens mit den Menschen eine 90prozentige genetische Übereinstimmung.  Sehr schön kann man ihr natürliches Verhalten auf dem Arends-Hof in Eschebrügge beobachten. Hier werden Bentheimer Landschweine oder das Ungarische Wollschwein noch artgerecht gehalten. Es macht Spaß, ihnen beim Herumtollen auf der Weide oder im Stall zuzuschauen.
Die Bilder von glücklichen Schweinen habe ich zum großen Teil auf dem Arends-Hof und auf Mallorca fotografiert.
















Sonntag, 5. Juli 2020

Zirkusluft in Itterbeck

Das nennt man wohl eine Win-win-Situation: Wegen Corona musste der Zirkus Renz seine gerade begonnene Tournee wieder abbrechen. Er ist zurückgekehrt in das Winterquartier auf dem Gelände des ehemaligen Bundeswehrdepots in Itterbeck. Da die Einnahmen aus den Auftritten fehlen, ist man auf die Idee gekommen, an den Wochenenden die Tore für Besucher zu öffnen. So können Corona-geschädigte Daheimgebliebene (und natürlich auch alle anderen) etwas Abwechslung in ihren Alltag bringen und ein wenig Zirkusluft schnuppern. Heute sind auch wir mit unseren Enkeltöchtern atemmaskenfrei  über das weitläufige, bewaldete Gelände geschlendert. Es gibt einige Tiere zu sehen, u. a. Kamele, auf denen man auch reiten kann (haben wird mal lieber nicht probiert) und zwei betagte indische Elefanten, mit denen man sich ablichten lassen kann. Das kostet natürlich etwas, und mit den Einnahmen aus Getränken und kleinen Leckereien kommt ein wenig Geld in die Kasse, das der Zirkus bitter nötig hat, denn die laufenden Kosten gehen natürlich weiter. Ein schönes Event gerade für Kinder, die sich zudem auf Hüpfburgen austoben können. Und nicht vergessen: Etwas Geld in die Spendenbox stecken, denn der Eintritt ist zwar frei, aber über eine freiwillige Gabe freuen sich natürlich die Zirkusleute (und die Tiere).
Der Zirkus an der L 43/Ecke Kirchweg kann an jedem Samstag und Sonntag von 11 bis 17 Uhr besucht werden. Ich denke, die Aktion wird so lange fortgesetzt, bis der Zirkus wieder auf Tournee gehen kann. 





















Der Turm gehört nicht zum Zirkus, sondern erinnert daran, dass hier einmal die Bundeswehr zu Hause war:

 

Samstag, 4. Juli 2020

Bye bye Villiger - welcome Campus!

Fast 20 Jahre habe ich mein Villiger Fahrrad gefahren. Die Marke war ein tolles Flagschiff der Schweizer Fahrradindustrie; zuverlässig, robust, hochwertig verarbeitet. Auf mein Villiger Gottardo konnte ich mich immer verlassen, es hat mir auf endlosen Radkilometern stets treue Dienste geleistet.


 Nun, nach zwei Jahrzehnten, ist es aber an der Zeit, sich noch mal ein neues Rad zu leisten. Technik und Ausstattung haben sich inzwischen doch ein ganzes Stück weiterentwickelt. Da es die Marke Villiger seit 2014 nicht mehr gibt, muss ich mir etwas Neues einfallen lassen. Noch möchte ich kein E-Bike, da ich die sportliche Betätigung durch das Radfahren mag, auch wenn es mal kräftig gegen den Wind geht. Meine Kniegelenke danken es mir. Die Wahl ist auf ein Campus TR 2 gefallen - ein Trekkingrad, bei dem man die Komponenten beim Händler selber zusammenstellen kann. Statt Kettenschaltung wähle ich dieses Mal eine Nabenschaltung (Shimano 11 Gang Alfine). Sie ist technisch ausgereift, nahezu wartungsfrei, und die 11 Gänge reichen für meine Zwecke vollkommen aus. Dazu einen Stahlrahmen und einige weitere Bestandteile, die mir wichtig sind. Den serienmäßigen Sattel ersetze ich durch einen Brooks-Ledersattel, weil er sich dem Gesäß anpasst. 

 
Mein Villigerrad hat aber noch nicht ausgedient. Es ist ja noch voll funktionstüchtig. Unser Sohn Matthias nimmt es mit nach Berlin. Großstadtflair! Welch ein grandioser Abschluss eines Fahrradlebens. Bleibt nur zu hoffen, dass das Rad seinem neuen Besitzer noch lange zu Diensten sein wird und nicht von jemandem mitgenommen wird, der auch Gefallen findet an dem Gottardo. 
 
Nachtrag 20.07.20:
Das neue Zuhause meiner Villiger in Berlin Friedrichshain:

 

Donnerstag, 2. Juli 2020

Trostlose Fichtenbilder

Die Fichten haben`s schwer in diesen Zeiten. Reihenweise geht es ihnen an den Kragen. Es sieht traurig aus, wie die abgestorbenen Gerippe in der Landschaft stehen. Die Bilder unten habe ich in Emlichheim und Umgebung fotografiert. Die hohe Temperaturen und die Trockenheit der letzten Jahre führen bei Fichten zu Stress. Sie haben flache Wurzeln, d. h. bei ausbleibenden Regenfällen können sie sich nicht ausreichend mit Wasser versorgen. Sandige, wasserdurchlässige Böden, wie sie hauptsächlich bei uns anzutreffen sind, verstärken das Problem noch. Hinzu kommt, dass Fichten sich gegen den Versuch von Borkenkäfern, in die Rinde einzudringen, mit vermehrter Harzproduktion wehren. Dafür brauchen sie allerdings ausreichend Wasser. Und wenn das fehlt, haben die Borkenkäfer leichtes Spiel.
Großflächig abgestorbene Fichtenwälder, wie sie z. B. im Harz zu beobachten sind, haben auch damit zu tun, dass Fichten als Flachwurzler wenig standfest sind und bei starkem Wind leicht umkippen, zumal wenn sie schon geschwächt sind. 
Bei Lebensbäumen, die ebenfalls flache Wurzeln haben, treten übrigens die gleichen Probleme auf.