Diese Chance wollte sich Lambertus
Arends nicht entgehen lassen. Dem Eigentümer des Haustierhofes in
Eschebrügge bot sich die einmalige Gelegenheit, für den Aufbau
eines Wollschwein-Herdbuches reinrassiges Erbgut aus Ungarn zu
bekommen. Das osteuropäische Land ist die Heimat des
Mangalitza-Schweins, das wegen seiner krausen, hellen Borsten in
Deutschland auch Wollschwein genannt wird. „Bisher haben die Ungarn
die Grenzen dicht gemacht, um sich die Zucht nicht aus der Hand
nehmen zu lassen“, erzählt Lambertus. Barbara
Meyer zu Altenschildesche, einer Züchterin aus dem holländischen
Ermelo, war es dank ihrer ausgezeichneten Kontakte jedoch gelungen,
acht tragende ungarische Mangalitza-Sauen zu sich auf ihr Landgut
Leuvenum zu holen. Nach einer Quarantänezeit brachten die Sauen über
50 kleine Ferkel zur Welt. Ungarische Fachleute reisten eigens an, um
sie zu kören und ihnen eine Herdbuchnummer zu geben. Damit waren sie
für die Zucht von Wollschweinen anerkannt. Am Dienstagnachmittag
kamen acht Ferkel und eine Sau aus der roten und blonden Linie in Eschebrügge an. „Die Herdbuchabstammung war sofort zu
erkennen. Die Sau ist größer und hat noch mehr ,Dauerwelle`“,
sagt Arends. Er will Salonta, so ihr Name, für die Zucht mit Laszlo
einsetzen. Der Wollschwein-Eber mit ungarischer Abstammung lebt schon
seit längerem auf dem Haustierhof. So hofft Arends, eines Tages ein
eigenes Zuchtstammbuch mit reinrassigen roten Wollschweinen erstellen
zu können. Die acht Ferkel aus Ermelo sollen an Züchter in
Deutschland weitergeben werden.
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