Der Berufsberater hat nichts zu tun

Vor 50 Jahren wurden 35 Mädchen und und Jungen von ihrem Klassenlehrer Klaus Sittel aus der Volksschule Wilsum entlassen. 27 von ihnen trafen sich vor kurzem zu einer Wiedersehensfeier auf dem Hof für Heimatpflege in Itterbeck. Johann Egberink erinnerte sich daran, dass kurz vor der Entlassung ein Berufsberater die Schule aufsuchte. „Er konnte aber unverrichteter Dinge wieder nach Hause fahren, denn wir hatten schon alle eine Arbeitsstelle. Die Eltern hatten schon alles auf der Reihe“, sagte Egberink mit einem Schmunzeln. Die meisten Jungen wurden Landwirte, andere traten eine Lehrstelle in den umliegenden Handwerksbetrieben an. Die Mädchen besuchten zunächst fast alle die einjährige Hauswirtschaftsschule in Emlichheim, ehe sie anschließend eine Stelle in einem Haushalt antraten. „Eine Ausbildung gab es nicht, wir waren ,Mädchen für alles` “, erzählte Jenni Koonen, die eigentlich gerne Friseurin geworden wäre.