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Samstag, 30. September 2017

Ein gelungenes Integrationsprojekt

Drei Afghaninnen, drei Irakerinnen, eine Syrerin und drei junge Deutsche auf und vor der kleinen Bühne des Jugendhauses in Emlichheim. Rundherum und mittendrin das Publikum, bunt gemischt mit Asylbewerbern und Deutschen. Für die Flüchtlingsfrauen eine ganz besondere Situation: Sie stehen plötzlich im Mittelpunkt. Frauen, die vorher kaum im Dorf gesehen wurden, die stets in ihrer Häuslichkeit bei ihren Kindern und Männern geblieben sind. Sie öffnen sich vor Fremden und nehmen sich als selbstständige Frauen wahr. Ihnen zur Seite stehen drei junge Deutsche, die demnächst ihren Schulabschluss machen. Sie helfen den Flüchtlingsfrauen, eine Welt aufzuzeigen, die sie vorher nicht kannten. Im dem Improvisationstheater geht es um verschiedene Kulturen: Hier drei junge Deutsche, die sich die Kante geben mit Schnaps und Bier fast bis zur Besinnungslosigkeit, dort die Flüchtlingsfrauen, die zu ihrer Musik tanzen und die Zuschauer einladen, mitzumachen. Und die muslimischen Männer lassen sich nicht lange bitten. Sie reihen sich ein, denn das ist ihre Musik, ihre Kultur, die sie kennen. Eine Inszenierung, die auf Seiten der Flüchtlingsfrauen fast ganz ohne Worte auskommt. Mimik, Gestik und Musik sind vorrangig.
Angefangen hat das Theaterprojekt im Juli unter der Schirmherrschaft des Mehrgenerationenhauses. Es erhielt Fördermittel aus dem Programm „Kultur macht stark“ des Bundesbildungsministeriums. Die Flüchtlingsbetreuerin Eva Scholte-Albers, Beate Sleefenboom vom Jugendhaus und die Sozial- und Theaterpädagogin
Heike Pfingsten haben es pädagogisch begleitet. Bündnispartner waren die Samtgemeinde und der ökumenische Asylkreis. Melanie Breukelman, Leiterin des Mehrgenerationenhauses, sieht die Ziele des Projektes voll verwirklicht: „Wir wollten, dass die Frauen sich ihre Freiräume schaffen, ein Selbstbewusstsein finden und sich in ihrer Persönlichkeit entwickeln. Als übergeordnetes Ziel war es uns wichtig, dass die Frauen sich in die deutsche Gesellschaft integrieren und vor allem das Frauenbild unserer Kultur kennenlernen und annehmen."

Einige muslimische Frauen möchten nicht fotografiert werden. Deswegen sieht man sie in den Bildern allenfalls von hinten:






 





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