Die Brombeeren sind reif. Es
wird Zeit, die Früchte zu ernten. Zum Glück haben wir in unserem
Garten eine Brombeerhecke gepflanzt. So brauche ich nicht in der freien Natur
zu suchen, um dann festzustellen, dass andere schneller waren als
ich. Erstaunlicherweise sind die Früchte trotz der Trockenheit prall
und saftig. Am Vormittag mache ich mich ans Werk, und bis das heiße
Gelee in Marmeladengläser gefüllt ist, ist der Abend nicht mehr weit. Eine langwierige Arbeit, aber mir macht sie Spaß. Das
Sammeln im Garten hat beinahe meditative Züge, wenn ich - begleitet
vom Summen der Insekten – die Früchte einzeln abzupfe. Die
Entdeckung der Langsamkeit: Es braucht seine Zeit, bis der Eimer sich
nach und nach füllt.
Mit
dem Sammeln ist die Arbeit aber noch nicht beendet. Die Früchte
werden gewaschen und dann in einem Dampfentsafter erhitzt. Eine Arbeit, die man tunlichst draußen verrichten sollte, denn das kräftige Rot der Brombeeren hinterlässt Spuren, die man in der Küche kaum wieder entfernen kann. Schon nach
kurzer Zeit läuft der erste Saft unten aus dem Schlauch.
Dreiviertel Liter Saft wird mit einem Pfund Gelierzucker erhitzt,
noch etwas Zitronensäure dazu, und nach dreiminütigem sprudelndem
Kochen wird der Saft in Twist-Off-Gläser gefüllt. Schnell die
Gläser auf den Kopf stellen, damit das heiße Gelee eventuelle
Bakterien am Deckel abtötet. Brombeergelee schmeckt herrlich zum
Frühstück auf einem Brötchen. So entschädigen die Brombeeren für
so manches Ungemach in Garten, denn die stacheligen Pflanzen liefern nicht nur leckere Früchte, sondern haben
die unangenehme Eigenschaft, auch an Stellen aufzuschlagen,
an denen sie eigentlich nicht vorgesehen sind. Und es ist fast
unmöglich, sie dort wieder rückstandslos zu entfernen.
Auch die Fliegen und Wespen freuen sich über die Geleereste, die auf der Plane zurückgeblieben sind:
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