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Montag, 9. September 2019

Der Anfang vom Ende: Die Katastrophe von 1883

Bevor meine Moddergat-Reisedokumentation endet, muss noch die Geschichte der Katastrophe von 1883 erzählt werden, die in kaum einer Beschreibung des Ortes fehlt. Weil die Fischer im Winter nicht zur See fahren konnten und kein Einkommen hatten, fuhren sie im Frühjahr so früh wie möglich mit ihren Booten aufs Meer. Die erste Fahrt 1883 endete jedoch mit einer Katastrophe. Die Segelschiffe gerieten in der Nacht vom 5. auf den 6. März in einen gewaltigen Sturm mit 20 Meter hohen Wellen. 83 Fischer kamen in den Fluten ums Leben. Von der Flotte, die aus 22 Schiffen bestand, kehrten nur fünf Boote zurück. Fast jede Moddergater Familie hatte mindestens einen Toten zu beklagen: Väter, Söhne, nahe Verwandte. Die Mütter mit ihren Kindern gerieten in bittere Armut. Eine soziale Absicherung gab es damals noch nicht.
Besonders abenteuerlich ist die Geschichte des 31-jährigen Fischers Gerben Basteleur, der 22 Stunden in der Luftblase unter dem Rumpf seines Schiffes ausharrte. Halbtot wurde er schließlich von Menschen der Insel Schiermonnikoog gerettet. Da Geld verdient werden musste, fuhr Basteleur, sobald er genesen war, wieder zur See. Dabei zog er die Leiche seines Bruder Jan in seinem Fischernetz aus dem Wasser. Die Katastrophe von 1883 war in Moddergat der Anfang vom Untergang der Küstenfischerei.
Oberhalb des Museums t`Fiskerhúske befindet sich am Deich ein vom Künstler R.Ijbema gestaltetes und 1958 eingeweihtes Denkmal, das an die Tragödie erinnert. Dort sind die Namen der Fischer und die Registernummern ihrer Schiffe festgehalten. Etwas weiter unter steht die Skulptur einer Fischersfrau mit ihrem Kind. Sie wurde von H. Jouta entworfen und 2008 aufgestellt.







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