Der Kurfürst Clemens August
von Bayern (1700 bis 1761) residierte in Bonn und bekleidete fünf
Bischofsämter. Wie kam er dazu, am äußersten Rand seines
Regentengebietes im heutigen Sögel von 1737 bis 1747 das Jagdschloss Clemenswerth zu errichten, zumal die
dreitägige Kutschenreise von Bonn in den Hümmling äußerst
beschwerlich und aufwändig war. Allein 1565 Pferde mussten hierfür
gestellt werden. Eine Antwort haben wir heute während einer Führung
durch das Schloss und die umliegenden Gartenanlagen bekommen: Zum
einen war Clemens August ein begeisterter Anhänger der Jagd,
insbesondere der Parforcejagd, einer besonderen Form der Hetzjagd auf
Hirsche. Die wald- und wildreichen Gebiete des Hümmlings waren
hierfür ein ideales Revier. Zum anderen war Clemens August ständig
auf der Flucht vor Verantwortung, und so boten die drei- bis
vierwöchigen Aufenthalte unbeschwerte Tage frei von politischen Entscheidungen. Dass dafür ein immenser Aufwand betrieben werden
musste und die arme Landbevölkerung darunter leiden musste, gehörte
zum politischen Verständnis eines absolutistischen Herrschers. Man
bedenke, dass der Kurfürst nur zehnmal das Schloss besuchte und
dafür sämtliches Inventar und alles, was für ein prunkvolles Leben
benötigt wurde, mitgebracht werden musste. Äußerer Ausdruck der
Macht des Kurfürsten war auch die Konzeption des Barockschlosses,
erbaut nach den Plänen des Baumeisters Johann Conrad Schlaun. Um das
zentrale Hauptschloss, wo Clemens August residierte, gruppierten
sich sternförmig sieben Pavillons und eine Schlosskapelle mit Kloster. In den
Gebäuden ist heute das Emslandmuseum untergebracht. Es zeigt so
manche wertvolle barocke Schätze, unter anderem Geschirr, Möbel,
Gemälde und Seidentapeten.
Die
Führung der VHS war eine besondere, denn sie zeigte auch
(Keller)räume, die bei normalen Führungen geschlossen bleiben.
Im Außenbereich kann man jederzeit spazieren:
In den Kellergewölben:
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Hier ist die Restaurierung noch nicht so ganz gelungen.
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Damals ein hygienischer Luxus: Eine Latrine
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Museale Ausstellungsstücke:
In der Schlosskapelle, die von Kapuzinermönchen genutzt wird, in der aber auch Messen für jedermann gefeiert werden:
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Die Gebeine des Heiligen Fructuosus, ein Geschenk des Papstes Benedict XIV.
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Das Kloster der Kapuzinermönche
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Im Schlossgarten mit den mächtigen Eibenhecken:
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Die Gloriette, das Gartenhaus von Clemens August |
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Der Zentralpavillon mit barocken Schauräumen: