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Dienstag, 16. November 2021

Oma und Opa Oeveringen

 

Plattsprecher wissen, was „nömen“ ist. Gab es in einer Familie Nachwuchs, dann musste der nach seiner Oma oder seinem Opa benannt werden, und zwar in der Reihenfolge nach der Wichtigkeit der Großeltern. Am besten, der Name wurde komplett übernommen, zumindest aber musste der Anfangsbuchstabe der gleiche sein. Mein Vater hielt nicht viel vom „Nömen“, aber auf den Kompromiss mit den Anfangsbuchstaben hat er sich eingelassen. So wurde Anita nach Alberdina, Gerda nach Gesien und Dieter nach Derk „genömt“. Für mich blieb dann noch mein Opa Gerrit, der Vater meiner Mutter. Gerrit und Gesien Oldekamp betrieben eine Landwirtschaft in Oeveringen am Haftenkamper Diek. Ihr Leben war hart, sie haben schwer gearbeitet auf ihrem kleinen Bauernhof, der sie ernähren wusste.

Der Sonntagnachmittag war in den 1950er und 60er Jahren den Besuchen vorbehalten. Fernsehen und andere Unterhaltungsmöglichkeiten gab es anfangs noch nicht. So fuhren wir oft zu Oma und Opa Oeveringen, und zwar mit dem Fahrrad auf einem Pättken entlang des Haftenkamper Dieks, der damals noch ein Sandweg war. Man stelle sich vor: In der Woche hart gearbeitet, der Sonntagvormittag gehörte der Kirche, und am Nachmittag musste der Besuch mit Kaffee und Kuchen bewirtet werden. Oft waren auch noch andere Onkel und Tanten mit ihren Kindern gekommen. Tante Grete und Onkel Fritz, die Hofnachfolger, waren nicht zu beneiden. Aber sie waren immer gut drauf, soweit ich mich erinnern kann. Insbesondere Onkel Fritz war stets für ein Späßchen zu haben. Er hat die Landwirtschaft nur noch nebenbei betrieben und "up de Fabriek“, der Emsland-Stärke, gearbeitet. Irgendwann aber mochten wir Kinder nicht mehr mitkommen nach Oeveringen. Andere Dinge waren interessanter geworden, ein Kinobesuch oder ein Fußballspiel auf dem Sportplatz zum Beispiel. Dieter nörgelte: „Immer noa Oma Oeveringen, un wie föhrt doch noch moal in`n Graben“, ein Satz über den wir später oft schmunzeln mussten. Seine Prophezeiung ist übrigens nie eingetreten.

Kaffeetafel, allerdings bei uns zu Hause, mit meiner Mutter, Anita und Gerda und v. l. Gerrit Oldekamp, Derk Meppelink, Gesien Oldekamp und Alberdina Meppelink:


Silberhochzeit (oder war`s eine andere Feier?) von Tante Grete und Onkel Fritz (vorne rechts), links daneben Oma und Opa Oeveringen, außerdem deren Kinder, Ehegatten und Enkelkinder:

 

Die ganze Hochzeitsgesellschaft, vorne rechts die Eltern von Tante Grete, eine geborene Lübbers:


Die Hochzeit von Sina (geb. Oldekamp) und Georg Knoop, einem Malermeister aus Neuenhaus, rechts Oma und Opa Oeveringen:


Mein Lieblingsbild von einer zupackenden Frau. Es drückt so wunderschön aus, wie trotz harter Arbeit meine Oma ihr freundliches Wesen behalten hat:

 


Ich radel auf dem Fahrradweg entlang des Haftenkamper Diekes, etwa um 1957:

 

Goldene Hochzeit von Oma und Opa Oeveringen:


Hinten die Kinder: Fritz Oldekamp, Gerda Warsen, Sina Knoop, Johanna Meppelink und Georg Oldekamp:

 

Die Gesellschaft der Goldenen Hochzeit mit Kindern, ihren Gatten und Enkelkindern; unten, zweiter von links zwischen Günter Warsen und Dieter, meine Wenigkeit:


Es erübrigt sich fast zu sagen, dass alle Bilder natürlich wieder von meinem Vater stammen.

 

 

 

 

 

 

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