Die Winterpause ist vorbei. „Meintaginbildern“ meldet sich zurück. Wie fast jedes Jahr verbringen wir die ersten Tage des neuen Jahres auf Mallorca. Sie sind für uns die schönste Zeit auf der Insel. So gut wie keine Touristen, nichts los am Ballermann, fast alle touristischen Einrichtungen sind geschlossen. In Zeiten von Corona sind Restaurants oder Cafés ohnehin kein Thema. Das Schönste an dieser Jahreszeit allerdings ist ein Wetterphänomen, das fast jedes Jahr eintritt und die Mallorquiner „calmas de enero“ nennen, also die Ruhe des Januars. Es hängt mit einer stabilen Hochdruckwetterlage über den Azoren zusammen, die sich regelmäßig zu Beginn des Jahres einstellt mit angenehm milden Temperaturen und viel Sonne. Was braucht es mehr, wenn man aus dem winterlichen Deutschland kommt. Wir wundern uns, dass bisher nicht mehr Touristen die Vorzüge diese Tage erkannt haben. Uns soll`s recht sein.
Zu unserem Erstaunen hat dieses Mal die Mandelblüte schon Anfang des Jahres eingesetzt. Nicht überall und nicht durchgängig, aber im südlichen Mallorca rund um Llucmajor erstrahlen schon recht viele Blüten im Weiß der Süßmandel oder Rosa der Bittermandel. Das hat wohl zu tun mit den milden Temperaturen schon im Dezember. Normalerweise geht die Mandelblüte erst im Februar los und dauert bis in den März. Wer für die Zeit gebucht hat, wird sicherlich noch einige blühende Mandelbäume erleben können, denn es gibt auch einige spät blühende.
Die Mandelbäume haben ihre Existenz auf der Insel übrigens der Reblaus zu verdanken, die im 19. Jahrhundert große Teile der Weinstöcke zerstörte. So entschlossen die Bauern sich, statt dessen Mandelbäume zu pflanzen. Heute machen die kalifornischen Mandeln den mallorquinischen Produkten große Konkurrenz, weil sie billiger sind. Aber Kenner schätzen der unvergleichlichen Geschmack der balearischen Mandel.
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