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Mittwoch, 16. März 2022

Ein steinernes Meer in der Großstadt

 Normalerweise gehören Friedhöfe nicht zu unserem bevorzugten touristischen Besichtigungsprogramm. Aber der Zentralfriedhof von Palma ist schon etwas Besonderes, sowohl was seine Ausmaße als auch seine Gestaltung anbetrifft. Gestern haben wir ihn besucht, auch weil der staubige Saharawind wie eine Dunstglocke über der Insel liegt und andere Aktivitäten wir Radfahren nicht ratsam erscheinen. Auf einer ca. 20 ha großen Fläche unweit der Ringautobahn MA 20 haben rund 180 000 Menschen ihre letzte Ruhe gefunden. Wenn man den Friedhof einmal umrundet, hat man etwa 2,8 km zurückgelegt. Das Gelände ist so groß, dass die Hauptwege zur besseren Orientierung sogar Namen tragen. Der Friedhof wurde 1821 eingeweiht und ist seitdem immer wieder erweitert worden. Anders als in Deutschland wird hier auf den Gräbern nichts angepflanzt, sondern sie sind mit einer Steinplatte bedeckt. Hinzu kommen Skulpturen, Engelsfiguren und immer wieder Grabkreuze, die den Friedhof im Panoramablick wie ein gigantisches steinernes Meer erscheinen lassen. Auf den meisten Gräbern sieht man Name, Geburts- und Sterbedatum und oft auch ein Foto des/r Verstorbenen. Neben den normalen Gräbern gibt es Urnengräber, Grabwände, Familiengruften und teils riesige Mausoleen reicher mallorquinischer Familien. Was uns erstaunt hat: Wir haben während unseres Besuches kaum einen Menschen getroffen, sodass wir mitten in der Großstadt plötzlich einen Ort der absoluten Ruhe vorgefunden haben. 





























Ein mächtiger Feigenbaum







 

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