Auch heute zieht es mich wieder zum Jemaa El Fna. So langsam möchte ich von den einzelnen
Gruppen Aufnahmen machen. Kostenlos ist das nicht zu haben. Aber das
hat auch den Vorteil, dass ich dann auch wirklich frei fotografieren
kann, wenn ich meine 5 oder 10 Dirhams (alles Verhandlungssache)
abgedrückt habe. Sonst haben Araber es nicht so gerne, dass sie
fotografiert werden, Frauen schon gar nicht. Manchmal blutet mir das
Fotografenherz. Ich sehe tausend Motive: Handwerker in den Gassen,
knorrige Gesichter, verschleierte Frauen. Wenn ich sie einfach so,
ohne zu fragen, fotografieren würde, gäb`s wahrscheinlich großen
Ärger, und den möchte ich lieber nicht riskieren. Ist ja auch ihr
gutes Recht am eigenen Bild.
Dann lieber bezahlen und knipsen, ein
ehrliches Geschäft. Ich versuche schon, mit möglichst viel
Kleingeld in der Tasche loszuziehen. Wenn ich nur ein Zwanzigerschein
(ca. 2 Euro) in der Tasche habe und frage: „Können Sie mir
Wechselgeld geben?“, wird es schwierig, den guten Mann davon zu
überzeugen, dass seine Schau nur 10 statt 20 Dirham wert ist.
Manchmal hilft: „okay, dann eben nicht“ , um sich dann vom Acker
zu machen; jedenfalls so lange, bis die Verhandlungen weitergehen.
Dort, wo sich eine große Menschenmenge mit Einheimischen versammelt, wird unter Garantie eine Geschichte erzählt:
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