Die Bilder sind
schon ein paar Tage alt, denn der Schwarze Holunder ist schon
ausgeblüht. Ein Strauch, der bei uns weit verbreitet ist und einmal
gewürdigt werden sollte. Er ist ein Stickstoffanzeiger, wächst also
dort, wo reichlich Nährstoffe im Boden sind, z. B. an Komposthaufen.
Früher glaubte man, dass der „Fliederbeerstrauch“ wohlgesonnene
Hausgeister beherberge. Er galt als Abwehrmittel gegen schwarze Magie
und Hexen, schütze vor Feuer und Blitzeinschlag. Man glaubte, dass
das Abhacken oder Verstümmeln eines Holunders Unglück oder Tod
bringe. So war der Volksglaube früher, und wie so oft, steckt darin
ein Stück Wahrheit. Dass der Holunder als Lebensbaum galt, ist auch
heute noch gut nachzuvollziehen, wenn man sich die Inhaltsstoffe des
Strauches anschaut. Die Früchte enthalten reichlich Vitamin C und B
sowie farbgebende Anthocyanidine. Sie schützen vor Veränderungen
durch freie Radikale. Zusätzlich soll der Fruchtsaft einen
entzündungshemmenden und dadurch schmerzlindernden und
fiebersenkenden Effekt haben. Auch bei Magenbeschwerden wird
Holundertee in der Hausmedizin erfolgreich angewandt. Also bitte
Holundersträuche nicht entfernen, sonst sind die guten Hausgeister
verschwunden. Nutzt lieber die positive Wirkung der Früchte und der
Blüten. Und vielleicht gibt es die guten Geister ja auch noch im
Emlichheimer Holunderlikör. Ich meine, sie nach einigen Gläschen
schon hin und wieder vernommen zu haben.
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