Mittwoch, 18. Juni 2014

Gute Hausgeister

Die Bilder sind schon ein paar Tage alt, denn der Schwarze Holunder ist schon ausgeblüht. Ein Strauch, der bei uns weit verbreitet ist und einmal gewürdigt werden sollte. Er ist ein Stickstoffanzeiger, wächst also dort, wo reichlich Nährstoffe im Boden sind, z. B. an Komposthaufen. Früher glaubte man, dass der „Fliederbeerstrauch“ wohlgesonnene Hausgeister beherberge. Er galt als Abwehrmittel gegen schwarze Magie und Hexen, schütze vor Feuer und Blitzeinschlag. Man glaubte, dass das Abhacken oder Verstümmeln eines Holunders Unglück oder Tod bringe. So war der Volksglaube früher, und wie so oft, steckt darin ein Stück Wahrheit. Dass der Holunder als Lebensbaum galt, ist auch heute noch gut nachzuvollziehen, wenn man sich die Inhaltsstoffe des Strauches anschaut. Die Früchte enthalten reichlich Vitamin C und B sowie farbgebende Anthocyanidine. Sie schützen vor Veränderungen durch freie Radikale. Zusätzlich soll der Fruchtsaft einen entzündungshemmenden und dadurch schmerzlindernden und fiebersenkenden Effekt haben. Auch bei Magenbeschwerden wird Holundertee in der Hausmedizin erfolgreich angewandt. Also bitte Holundersträuche nicht entfernen, sonst sind die guten Hausgeister verschwunden. Nutzt lieber die positive Wirkung der Früchte und der Blüten. Und vielleicht gibt es die guten Geister ja auch noch im Emlichheimer Holunderlikör. Ich meine, sie nach einigen Gläschen schon hin und wieder vernommen zu haben.






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