Ich gehe für die Zeitung immer mal
wieder gerne zu Wiedersehensfeiern ehemaliger Schüler, weil sie oft
Interessantes über vergangene Schulzeiten berichten können. So war
ich heute bei einem Treffen Ehemaliger, die vor 60 Jahren aus der
Evangelischen Volksschule Emlichheim entlassen worden sind. Bei ihrer
Einschulung fanden sie einen Unterrichtsraum vor, der in einem
miserablen Zustand war. Er war zwar groß, immerhin mussten 56 Kinder
in einer Klasse untergebracht werden, aber das uralte Schulgebäude
in unmittelbarer Nähe der reformierten Kirche war seit Jahren
vernachlässigt worden. „Es konnte schon mal sein, dass Mäuse
durch das Klassenzimmer huschten“, erinnern sich einige. Schuld an den katastrophalen Verhältnissen war wohl
auch, dass man auf die Fertigstellung einer neuen Volksschule am
Lägen Diek wartete. Doch die zog sich in die Länge, weil die
Gemeinde ohne behördliche Genehmigung ein zweites Stockwerk
aufsetzte, um die Schulraumnot zu lindern. Erst nach langen
Verhandlungen mit der Landesregierung einigte man sich, die
„Streitschule“ stehen zu lassen. So konnte nach vierjähriger
Bauzeit im November 1954 die Volksschule eingeweiht werden, und
die Viertklässler transportierten persönlich ihre Schulbänke in
das nahe gelegene neue Gebäude. Bei Kaffee und Kuchen in der
Gaststätte Schuurman werden alte Erinnerungen wach: Eingeschult
wurden die Mädchen und Jungen von den späteren Konrektorin Fräulein
Reil, die „in Emlichheim eine Legende war. Es war für uns eine
Ehre, ihre Tasche zur Schule zu tragen“, erzählen sie. „Noch
bis ins vierte Schuljahr wurden wir unter Verwendung der
Schiefertafel unterrichtet“, berichtet Johann Kemkers, und er fügt
hinzu: „Der Stock führte ein regelmäßiges Regiment. Das war eben
der Zeitgeist.“ Jan Roeles schildert mit einem Schmunzeln, dass
„wir in der Pause versucht haben, einen Stein über die Kirche zu
werden. Wilfried Giese war der Erste, der es geschafft hat. Aber es
sind auch schon mal Scheiben der Kirche zu Bruch gegangen.“ Der
Besuch der weiterführenden Schulen in Neuenhaus und Nordhorn blieb
in der Regel den Pastoren- und Lehrerkindern vorbehalten oder dem
Nachwuchs der leitenden Wintershall-Angestellten, die nach
dem Krieg wegen der Erdölfunde nach Emlichheim versetzt worden
waren. Entlassen wurden die jungen Leute nach achtjähriger Schulzeit von ihrem Lehrer Friedrich Schmidt. Das Jubiläumstreffen 60
Jahre danach haben Rika Rottmann, geb. Kemkers, und Johann Lübbers
vorbereitet. 20 Ehemalige sind gekommen, „aber es werden bei jedem
Treffen weniger“, bedauern sie.
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Samstag, 31. März 2018
Donnerstag, 29. März 2018
Was tun mit einem verstorbenen Haustier?
Vorgestern war ich in Bentelo bei
Hengelo. Dort habe ich Fotos gemacht vom Tierkrematorium De Bréborgh,
über das Gerhard Herrenbrück für die Grafschafter Nachrichten eine
schöne Geschichte geschrieben hat. Sie erscheint demnächst als
Wochenendreportage. Eigentümer Kim Klein Breteler hat mir den
Familienbetrieb gezeigt, vom Urnenschauraum über die technischen
Räume (= Brennkammern) bis zu einem Wald, wo die Asche der
kremierten Tiere verstreut wird oder in einer Urne beigesetzt
werden kann. De Bréborgh hat sogar die Erlaubnis und die technischen
Möglichkeiten, Pferde einzuäschern. Dann verbleiben ca. 10 bis 20
kg Asche.
Ein Besprechungszimmer |
Der Vorbereitungs- und Aufbahrungsraum |
Beispiele für Tierurnen |
Kim Klein Breteler im Urnenschauraum |
Die Brennkammer für Pferde ..... |
... und die für kleinere Tiere. |
Der Weg zum Streuwald |
Auch bekannte Pferde sind in De Bréborgh eingäschert worden, z. B. eines von der Dressurreiterin Anky van Grunsven. |
Montag, 26. März 2018
Eine Runde um den Lamberg
Ich bin schon unzählige Male die
Runde um den Lamberg gegangen. Die Aufnahmen vom letzten Spaziergang
sind nicht spektakulär, aber sie zeigen, dass es in dem
Landschaftsschutzgebiet immer noch wieder neue Facetten zu entdecken
gibt.
Übrigens haben dort schon in der Vorgeschichte Menschen
gelebt. So haben steinzeitliche Jäger ihre Sommerlager an der Vechte
aufgeschlagen, die damals noch um den Lamberg schlängelte. Auch hat man unter dem Flugsand der Dünen
Gefäßscherben, Feuersteinwerkzeuge sowie Pfostenspuren gefunden.
Sie deuten darauf hin, dass auf dem gesamten Lamberg in der
Jungsteinzeit, Bronzezeit und Eisenzeit Menschen gesiedelt haben.
Am Entlastungskanal hat der letzte Sturm zugeschlagen:
Dort, wo heute dieser Schuppen steht, haben nach dem Krieg Herr und Frau Friedrich gewohnt. Sie lebten sehr zurückgezogen und waren uns Kindern immer unheimlich, zumal mehrere schwarze Hunde anschlugen, wenn wir an der Kate vorkamen.
Bei der Familie Strelow blühen die Krokusse:
Am Lambergweg hat jemand seine Altkleider entsorgt:
Die ersten Kühe sind auf der Weide:
Ein Schuppen am Wulfweg:
Sonntag, 25. März 2018
Das Schwimmen erlernt
Jugendpflegerin Henrike Hoegen und
die Gleichstellungsbeauftragte Beate Sleefenboom haben geflüchteten
Frauen angeboten, im Emlichheimer Hallenbad das Schwimmen zu
erlernen. Acht Teilnehmerinnen haben das Angebot angenommen. Nun ist
der Kurs beendet, und es haben alle geschafft, mindestens 25 Meter zu
schwimmen. Stolz präsentieren sie sich der Kamera, gemeinsam mit der
Schwimmlehrerin Julia Brengen (3. von links), Beate Sleefenboom (2.
von links) und Henrike Hoegen (rechts). Ausnahmsweise bin ich auch
mal auf dem Bild. Nicht, weil ich an dem Kurs teilgenommen habe,
sondern als Vertreter des Asylkreises, der die Aktion finanziell
unterstützt hat. Der Anteil der Flüchtlingsfrauen bestand darin,
dass sie die Eintrittsgelder bezahlt haben. Damit sie das Erlernte
nicht wieder vergessen, wollen sie sich regelmäßig jeden
Mittwochabend treffen, wenn von 19.30 Uhr bis 21.30 Uhr Schwimmen nur
für Frauen angeboten wird.
Das Foto hat Jörg Preukschat
gemacht.
Freitag, 23. März 2018
Donnerstag, 22. März 2018
Das kleine Hauskonzert
Es ist in Emlichheim zu einem
kleinen eigenständigen Musikgenre geworden: Das Hauskonzert, auf
dem mehr oder weniger bekannte Künstler vor geladenen Freunden und
Bekannten musizieren. So waren am Mittwoch Daniela und Andreas
Kösters Gastgeber eines Folkabends mit Diana Jones. Die bekannte
amerikanische Folkrocksängerin kommt immer wieder gerne in die
Niedergrafschaft, denn dort wohnen langjährige Freunde, die sie über
die Musik kennengelernt hat. So war Diana Jones schon zweimal Gast
bei „Konzept Kultur“, und auch in der Scheune des Itterbecker
Hofes für Heimatpflege ist sie schon aufgetreten. Im Kösterschen
Wohnzimmer und im unmittelbaren Kontakt mit den Zuhörern schien sich
der „weibliche Johnny Cash“ (Zitat Joan Baez) ausgesprochen wohl
zu fühlen. In ihren Songs und Geschichten zwischendurch erzählt sie
vom harten Leben im ländlichen Amerika, ohne jedoch den Humor zu
verlieren. Und sie spart nicht mit Kritik an der Politik ihres
jetzigen Präsidenten Donald Trump.
Samstag, 17. März 2018
Fleischwaren im Wald
Da ist wohl jemandem die
Gefriertruhe kaputt gegangen, oder sie war zu voll. Jedenfalls machte
ein Jäger am Freitag bei einem routinemäßigen Gang durch sein
Revier eine unschöne Entdeckung: Verschiedene Wurstsorten,
Gehacktes, Toastbrot, Wurstscheiben, Gulaschfleisch, Schnitzel, noch
im Gefrierbeutel verpackt, lagen im Wald zehn Meter abseits eines
Weges in der Nähe der Wilsumer Mülldeponie. „Auf der Welt gibt es
so viele Leute, die nicht genug zu essen haben, und hier werfen
Menschen wertvolle Nahrungsmittel weg“, empört sich der Jäger und
denkt dabei auch an die aktuelle Diskussion über die
Lebensmitteltafeln. Die einsame Gegend abseits des Autoverkehrs
scheint für solche illegalen Aktionen gerne genutzt zu werden.
„Schon im letzten Jahr wurden hier die Innereien eines Schafes
mitsamt des Felles abgelegt“, sagt der Jäger, der nun die
Fleischwaren entsorgen will.