Samstag, 31. März 2018

Aus alten Schulzeiten

Ich gehe für die Zeitung immer mal wieder gerne zu Wiedersehensfeiern ehemaliger Schüler, weil sie oft Interessantes über vergangene Schulzeiten berichten können. So war ich heute bei einem Treffen Ehemaliger, die vor 60 Jahren aus der Evangelischen Volksschule Emlichheim entlassen worden sind. Bei ihrer Einschulung fanden sie einen Unterrichtsraum vor, der in einem miserablen Zustand war. Er war zwar groß, immerhin mussten 56 Kinder in einer Klasse untergebracht werden, aber das uralte Schulgebäude in unmittelbarer Nähe der reformierten Kirche war seit Jahren vernachlässigt worden. „Es konnte schon mal sein, dass Mäuse durch das Klassenzimmer huschten“, erinnern sich einige. Schuld an den katastrophalen Verhältnissen war wohl auch, dass man auf die Fertigstellung einer neuen Volksschule am Lägen Diek wartete. Doch die zog sich in die Länge, weil die Gemeinde ohne behördliche Genehmigung ein zweites Stockwerk aufsetzte, um die Schulraumnot zu lindern. Erst nach langen Verhandlungen mit der Landesregierung einigte man sich, die „Streitschule“ stehen zu lassen. So konnte nach vierjähriger Bauzeit im November 1954 die Volksschule eingeweiht werden, und die Viertklässler transportierten persönlich ihre Schulbänke in das nahe gelegene neue Gebäude. Bei Kaffee und Kuchen in der Gaststätte Schuurman werden alte Erinnerungen wach: Eingeschult wurden die Mädchen und Jungen von den späteren Konrektorin Fräulein Reil, die „in Emlichheim eine Legende war. Es war für uns eine Ehre, ihre Tasche zur Schule zu tragen“,  erzählen sie. „Noch bis ins vierte Schuljahr wurden wir unter Verwendung der Schiefertafel unterrichtet“, berichtet Johann Kemkers, und er fügt hinzu: „Der Stock führte ein regelmäßiges Regiment. Das war eben der Zeitgeist.“ Jan Roeles schildert mit einem Schmunzeln, dass „wir in der Pause versucht haben, einen Stein über die Kirche zu werden. Wilfried Giese war der Erste, der es geschafft hat. Aber es sind auch schon mal Scheiben der Kirche zu Bruch gegangen.“ Der Besuch der weiterführenden Schulen in Neuenhaus und Nordhorn blieb in der Regel den Pastoren- und Lehrerkindern vorbehalten oder dem Nachwuchs der leitenden Wintershall-Angestellten, die nach dem Krieg wegen der Erdölfunde nach Emlichheim versetzt worden waren. Entlassen wurden die jungen Leute nach achtjähriger Schulzeit von ihrem Lehrer Friedrich Schmidt. Das Jubiläumstreffen 60 Jahre danach haben Rika Rottmann, geb. Kemkers, und Johann Lübbers vorbereitet. 20 Ehemalige sind gekommen, „aber es werden bei jedem Treffen weniger“, bedauern sie. 

 

Donnerstag, 29. März 2018

Was tun mit einem verstorbenen Haustier?

Vorgestern war ich in Bentelo bei Hengelo. Dort habe ich Fotos gemacht vom Tierkrematorium De Bréborgh, über das Gerhard Herrenbrück für die Grafschafter Nachrichten eine schöne Geschichte geschrieben hat. Sie erscheint demnächst als Wochenendreportage. Eigentümer Kim Klein Breteler hat mir den Familienbetrieb gezeigt, vom Urnenschauraum über die technischen Räume (= Brennkammern) bis zu einem Wald, wo die Asche der kremierten Tiere verstreut wird oder in einer Urne beigesetzt werden kann. De Bréborgh hat sogar die Erlaubnis und die technischen Möglichkeiten, Pferde einzuäschern. Dann verbleiben ca. 10 bis 20 kg Asche.


Ein Besprechungszimmer

Der Vorbereitungs- und Aufbahrungsraum

Beispiele für Tierurnen

Kim Klein Breteler im Urnenschauraum

Die Brennkammer für Pferde .....

... und die für kleinere Tiere.

Der Weg zum Streuwald

Auch bekannte Pferde sind in De Bréborgh eingäschert worden, z. B. eines von der Dressurreiterin Anky van Grunsven.





Montag, 26. März 2018

Eine Runde um den Lamberg

Ich bin schon unzählige Male die Runde um den Lamberg gegangen. Die Aufnahmen vom letzten Spaziergang sind nicht spektakulär, aber sie zeigen, dass es in dem Landschaftsschutzgebiet immer noch wieder neue Facetten zu entdecken gibt.
 Übrigens haben dort schon in der Vorgeschichte Menschen gelebt. So haben steinzeitliche Jäger ihre Sommerlager an der Vechte aufgeschlagen, die damals noch um den Lamberg schlängelte. Auch hat man unter dem Flugsand der Dünen Gefäßscherben, Feuersteinwerkzeuge sowie Pfostenspuren gefunden. Sie deuten darauf hin, dass auf dem gesamten Lamberg in der Jungsteinzeit, Bronzezeit und Eisenzeit Menschen gesiedelt haben. 

Am Entlastungskanal hat der letzte Sturm zugeschlagen:


Dort, wo heute dieser Schuppen steht, haben nach dem Krieg Herr und Frau Friedrich gewohnt. Sie lebten sehr zurückgezogen und waren uns Kindern immer unheimlich, zumal mehrere schwarze Hunde anschlugen, wenn wir an der Kate vorkamen.





Bei der Familie Strelow blühen die Krokusse:
 

Am Lambergweg hat jemand seine Altkleider entsorgt:




Die ersten Kühe sind auf der Weide:



Ein Schuppen am Wulfweg:

 

Sonntag, 25. März 2018

Das Schwimmen erlernt

Jugendpflegerin Henrike Hoegen und die Gleichstellungsbeauftragte Beate Sleefenboom haben geflüchteten Frauen angeboten, im Emlichheimer Hallenbad das Schwimmen zu erlernen. Acht Teilnehmerinnen haben das Angebot angenommen. Nun ist der Kurs beendet, und es haben alle geschafft, mindestens 25 Meter zu schwimmen. Stolz präsentieren sie sich der Kamera, gemeinsam mit der Schwimmlehrerin Julia Brengen (3. von links), Beate Sleefenboom (2. von links) und Henrike Hoegen (rechts). Ausnahmsweise bin ich auch mal auf dem Bild. Nicht, weil ich  an dem Kurs teilgenommen habe, sondern als Vertreter des Asylkreises, der die Aktion finanziell unterstützt hat. Der Anteil der Flüchtlingsfrauen bestand darin, dass sie die Eintrittsgelder bezahlt haben. Damit sie das Erlernte nicht wieder vergessen, wollen sie sich regelmäßig jeden Mittwochabend treffen, wenn von 19.30 Uhr bis 21.30 Uhr Schwimmen nur für Frauen angeboten wird.
Das Foto hat Jörg Preukschat gemacht.


Freitag, 23. März 2018

Spiegelungen

Spiegelungen - aufgenommen an einem trüben Tag an der Grenzaa und an einem sonnigen Tag am Kanal:










Donnerstag, 22. März 2018

Das kleine Hauskonzert

Es ist in Emlichheim zu einem kleinen eigenständigen Musikgenre geworden: Das Hauskonzert, auf dem mehr oder weniger bekannte Künstler vor geladenen Freunden und Bekannten musizieren. So waren am Mittwoch Daniela und Andreas Kösters Gastgeber eines Folkabends mit Diana Jones. Die bekannte amerikanische Folkrocksängerin kommt immer wieder gerne in die Niedergrafschaft, denn dort wohnen langjährige Freunde, die sie über die Musik kennengelernt hat. So war Diana Jones schon zweimal Gast bei „Konzept Kultur“, und auch in der Scheune des Itterbecker Hofes für Heimatpflege ist sie schon aufgetreten. Im Kösterschen Wohnzimmer und im unmittelbaren Kontakt mit den Zuhörern schien sich der „weibliche Johnny Cash“ (Zitat Joan Baez) ausgesprochen wohl zu fühlen. In ihren Songs und Geschichten zwischendurch erzählt sie vom harten Leben im ländlichen Amerika, ohne jedoch den Humor zu verlieren. Und sie spart nicht mit Kritik an der Politik ihres jetzigen Präsidenten Donald Trump. 












 

Samstag, 17. März 2018

Fleischwaren im Wald

Da ist wohl jemandem die Gefriertruhe kaputt gegangen, oder sie war zu voll. Jedenfalls machte ein Jäger am Freitag bei einem routinemäßigen Gang durch sein Revier eine unschöne Entdeckung: Verschiedene Wurstsorten, Gehacktes, Toastbrot, Wurstscheiben, Gulaschfleisch, Schnitzel, noch im Gefrierbeutel verpackt, lagen im Wald zehn Meter abseits eines Weges in der Nähe der Wilsumer Mülldeponie. „Auf der Welt gibt es so viele Leute, die nicht genug zu essen haben, und hier werfen Menschen wertvolle Nahrungsmittel weg“, empört sich der Jäger und denkt dabei auch an die aktuelle Diskussion über die Lebensmitteltafeln. Die einsame Gegend abseits des Autoverkehrs scheint für solche illegalen Aktionen gerne genutzt zu werden. „Schon im letzten Jahr wurden hier die Innereien eines Schafes mitsamt des Felles abgelegt“, sagt der Jäger, der nun die Fleischwaren entsorgen will.