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Samstag, 9. Februar 2019

Eine musikalische Zeitreise

Das Schellack-Sextett war gestern Abend beim Konzept Kultur nur ein Quintett, denn Heinz Bausen fehlte wegen Krankheit. So schlüpfte Sabine Kluge in eine Dreifachrolle: Sie spielte Geige (brillant wie immer), übernahm souverän Heinz Bausens Rolle am Klavier und sang einige Lieder, zumeist im Duett mit Tobias Klomp. Die Aula war voll besetzt, wobei die ältere Generation dominierte. Kein Wunder, denn das Schellack-Sextett hat sich der Musik der 1920er bis 1950er Jahren verschrieben: Schlager, Tanzmusik, Film- und Cabaretsongs, oft von Textern und Komponisten geschrieben, die in der Nazizeit das Land verlassen mussten, weil sie Juden waren. Gestern Abend erklangen sie wieder, Melodien aus vergangenen Zeiten wie „Mein kleiner grüner Kaktus“, „Veronika, der Lenz ist da“ oder „Bei mir bist du schön“. Lieder, die den meisten wohlbekannt waren. Und so dauerte es nicht lange, bis die textsicheren Besucher begeistert mitsangen. Was auch an Tobias Klomp lag, der mit seinem Charme und seiner witzig-originellen Moderation das Publikum in die richtige Stimmung versetzte. Nicht zu vergessen sein Gesang mit dem Schmalz in der Stimme, wie er für die Lieder aus den 1930er Jahren typisch war.

























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