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Sonntag, 23. Januar 2022

Feuer am Wachturm

 Eigentlich finden im Januar auf Mallorca eine Vielzahl an Festen statt. Neben den offiziellen Feiertagen kann jeder Ort zwei Festtage für sich bestimmen. Oft geht es um Schutzheilige wie den Heiligen Antonius, der in der Wüste mit den Tieren gelebt hat, oder Sant Sebastià, der Schutzheilige von Palma, der die Stadt von der Pest befreit haben soll. Die Festtage werden begleitet von großen Feiern wie der Tiersegnung oder dem Tanz der Dimonis (Teufel) in den Straßen von Palma. 2019 war die Welt noch in Ordnung (siehe Blogs von den Festen im Januar 2019). Jetzt, zwei Jahre später, hat Corona allen Feiern einen Riegel vorgeschoben."Palma ohne Sant Sebastia, das ist wie Köln ohne Carneval",  sagen die Einheimischen.

Wenigstens gibt es noch die Aktion „Encesa de Torres i Talaies de la Mediterrània pels Drets Humans“, in der von alten Wachtürmen (den „talaies“) und ehemaligen Festungen rund um die Küsten von Mallorca Feuer- und Rauchsignale aufsteigen. Der Inselrat hat zusammen mit Rathäusern diverser Gemeinden und Organisationen wie Amnesty International diese Aktion aud die Beine gestellt. Neben weiteren Schauplätzen am Mittelmeer gibt es 58 Standorte auf Mallorca, wo um 13 Uhr Rauch- und um 18.30 Uhr Feuerzeichen gezündet werden. Die Aktion soll symbolisch die Verbindung der Völker des Mittelmeerraumes betonen und darauf aufmerksam machen, dass so viele Menschen auf der Flucht übers Meer ihr Leben lassen. Ich fahre gegen Abend nach Cala Pi, bringe Kamera und Stativ in Position, um von dem „brennenden“ Wachturm schöne Fotos zu machen. Irrtümlicherweise war ich der Meinung, das Feuer erschiene oben im Turm. Bevor ich meinen Irrtum korrigieren konnte, war das Feuer zu Fuße des Turms schon erloschen. Trotzdem sind ein paar schöne Langzeitaufnahmen zur Blauen Stunde gelungen, auch von der Bucht von Cala Pi, in der ein Boot vor Anker gegangen war.





 


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