Was machen die Nikoläuse, wenn der Nikolaustag bevorsteht, kein Schnee liegt und Schlitten und Pferde im Stall bleiben müssen? Kein Problem, in der Scheune stehen ja noch ihren alten Traktoren, die nur ein bisschen hergerichtet werden müssen: Lichterketten, Weihnachtsbäume, rote Zipfelmützen, Tannenzweige, blinkende Rentiermodelle, Girlanden, Sterne, und schon sieht der Schlepper beinahe aus wie ein Schlitten. Am Vorabend des 6. Dezembers machen die Nikoläuse schon mal eine Probefahrt durch Emlichheim. In den sozialen Medien hat sich die Nikolaus-Schau schnell herumgesprochen, und so säumen zahlreiche Schaulustige die Straßen. Unter ihnen viele begeisterte Kinder; einige Erwachsene haben in Thermoskannen Glühwein mitgebracht, wo doch in diesen ereignisarmen Coronazeiten die Gelegenheiten zu einem heißen Umtrunk rar gesät sind. Die Nikoläuse und ihre Helfer genießen ihre Fahrt. Vorneweg ein Lanz mit seinem unvergleichlichen bullernden Sound, dahinter die Fendts, Hanomags, IHCs, John Deeres, Deutz` oder Kramers. Die Fahrer winken, lachen und hupen; die Zuschauer winken zurück, und Kinderaugen strahlen. Eineinhalb Stunden tuckern die Schlepper durch die Straßen Emlichheims, vom Raiffeisen-Zentrallager bis zum Lidl-Parkplatz.
Na ja, um der Wahrheit die Ehre zu geben: In Wirklichkeit waren am Sonntagabend die Frauen und Männer der Schlepperfreunde Vechtetal mit ihren Traktoren unterwegs. Sie haben die Nikoläuse aus der Patsche geholfen und diesen Umzug organisiert. Sie machen das bereits im zweiten Jahr und freuen sich über die große Resonanz. Aber am folgenden Tag waren die echten Nikoläuse unterwegs, ganz bestimmt.
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