Wir besichtigen das schwimmende Nationalparkschiff „Borkumriff“, das im Hafen der Insel vor Anker liegt. Es vereint zwei Museen: Zum einen gibt es als technisches Kulturdenkmal Einblicke in die Arbeit auf einem Schiff mit Leuchtfeuer, zum anderen ist dort eine interessante Ausstellung rund um das Thema UNESCO-Weltnaturerbe Wattenmeer zu sehen. Die „Borkumriff IV“ ankerte bis zu ihrer Außerdienststellung im Jahre 1988 dreißig Kilometer vor Borkum in einem Seegebiet, das wegen lebensgefährlicher Riffs als Schiffsfriedhof galt. Mit ihrem Feuer wies sie den Schiffen den sicheren Weg in die Ems. Der Besucher bekommt interessante Eindrücke in das Leben, die Arbeit und die Technik an Bord. Da gibt es die vier kräftigen 100-PS-Deutz-Dieselmotoren, die Räume der Besatzung, das Krankenzimmer, die Funkstation, die Brücke oder die mächtige Kette, an deren Ende sich ein Anker sieben bis acht Meter in den Boden bohrt, um das Schiff in Position zu halten. Zwei 13-köpfige Besatzungen wechselten alle vierzehn Tage. Sie waren eingeschworene Gruppen mit einem ausgeprägten Gemeinschaftssinn. Trotz der schweren Arbeit war der Job begehrt, denn man war als Beamter im öffentlichen Dienst angestellt. Übrigens ist das Feuerschiff immer noch einsatzbereit. So fährt die „rote Lady“ regelmäßig zum Hamburger Hafengeburtstag.
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