Montag, 22. September 2014

Plaggen-Plackerei

Die Mitglieder des Arbeitskreises "Bronzezeithof " haben mal wieder in der Praxis etwas ausprobiert: Am Samstagmorgen sind sie mit Holzkarren und Dexterrind "Hannes" in das Naturschutzgebiet der Itterbecker Heide gezogen, um dort Plaggen zu stechen, so wie es ihre Vorväter bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts auch gemacht haben. Diese nutzten die Heide als Einstreu in den Ställen und brachten sie später zusammen mit dem Mist wieder als Dünger auf die Felder. So entstanden die Heidelandschaften mit ihren unfruchtbaren Böden. Die „Bronzezeitleute“ haben gemerkt, wie schweißtreibend die Arbeit ist. Die Heideplaggen haben sie auf ihren historischen Karren geladen und zum Bronzezeithof gebracht. Dort sollen sie einen Grabhügel abdecken und vor der Wetterseite der Lehmflechtwände übereinander geschichtet werden, um sie vor Erosion zu schützen. Schließlich muss der First des Reetdachhauses erneuert werden. Er soll nach historischem Vorbild aus Plaggen und Heidekraut hergestellt werden. Dazu müssen die „Bronzezeitleute“ aber noch einmal ausrücken, um die Heide zu mähen und zu pressen. Auch die Itterbecker Heide profitiert von diesen Arbeiten. „Auf diese Weise wird ein historischer Kontext verbunden mit einer Verjüngung, die notwendig ist“,  freut sich Christian Kerperin von der Unteren Naturschutzbehörde. Die Feinbrennerei Sasse unterstützt das Projekt, indem sie von jedem Liter „Grafschafter Kräuterwacholder“ einen Euro in einen Fond der Naturschutzstiftung Grafschaft Bentheim einbezahlt. Schon 40.000 Euro sind so in drei Jahren zusammengekommen. 
 

















 

 



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