Mittwoch, 13. April 2016

"Die Blauen" singen

Im Jahr 1229 fand der Hirtenjunge Lluc im Tramuntana-Gebirge im Nordwesten Mallorcas am Ufer eines Baches eine Marienstatue. Er brachte sie noch am selben Tag in die Pfarrkirche von Escora. Am nächsten Morgen war die schwarze Madonnenfigur verschwunden, und man entdeckte sie erneut am alten Fundort. Das wiederholte sich, sodass der Pfarrer von Escora beschloss, an der Stelle am Bach dem Standbild der Gottesmutter Maria eine Kapelle zu errichten. So geht die Legende. 
Keine Legende ist, dass hier im Laufe der Zeit das größte Heiligtum der Insel entstand mit einer Basilika, hinter deren Hauptaltar sich die Schwarze Madonna in einer Seitenkapelle befindet. In ihren Armen hält sie das Jesuskind.
Heute haben wir Lluc besucht. Die Straße von Inca nach Lluc bietet herrliche Panoramaussichten. Das wissen jedoch auch unzählige Radrennfahrer, die sich die Serpentinen hochquälen. Es ist fast unmöglich, die Kolonnen zu überholen, sodass wir nicht viel schneller vorwärts kommen als die Rennradler.
Das Santuari ist kein Kloster, sondern ein von Padres geleitetes Heiligtum. Es zählt jedes Jahr fast eine Millionen Besucher, und es ist Zielpunkt zahlreicher Pilger. Außerdem befindet sich hier eine Internatsschule mit dem weithin bekannten Kinderchor „Els Blauets“, benannt nach den blauen Krägen und Ärmeln an ihren Soutanen. Fast täglich singt der Chor, inzwischen Jungen und Mädchen gemeinsam, in der Wallfahrtskirche. Nur ca. 10 Minuten sind die glockenhellen, klaren Kinderstimmen zu hören, dann ist die Performancc vorbei, und die „Schwarze Madonna", die sich in den Kirchenraum gedreht hatte, verschwindet wieder in den rückwärtigen Teil. 


Die Schwarze Madonna in der Seitenkapelle:



Während des Gesangs der " Blauets" dreht sich die Marienstatue in die Hauptkirche: 







Ein  Rundgang hinter dem Santuari entlang bietet schöne Aussichten auf ein Tal und die Gebäude des Heiligtums:


 



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