U-förmig
umschließen die drei Fensterfronten der Nordhorner Euregio-Klinik
den Innenhof des Krankenhauses. Dort sind Bankreihen aufgebaut mit
einem provisorischen Altar davor. Das ist schon ein besonderer Ort,
den sich der Lithurgiekreis der Stadtpfarrei für den Gottesdienst
zum Fest „Mariä Himmelfahrt“ ausgesucht hat. Aber es ist auch
ein außergewöhnlicher Anlass. Es geht um Heilkräuter, die zu
dieser Zeit besonders üppig wachsen. „Sie gelten als Symbol für
Heilung und Gesundheit“, sagt Pfarrer Clemens Loth. So gibt es wohl
kaum einen besseren Ort für einen „Heilkräuter-Gottesdienst“
als ein Krankenhaus. Wer kann, hat sich von seinem Krankenzimmer auf
den Weg nach unten gemacht und sich zu den mehr als 200 Besuchern auf
den Bänken gesellt. Einige andere Bettlägerige schauen durch die
Fenster der vier Stockwerke und nehmen aus luftiger Distanz an dem
Gottesdienst teil. Mitglieder der portugiesischen Gemeinde tragen die
schön geschmückte „Muttergottes von Fatima“ von der
Krankenhaus-Kapelle in den Innenhof, und Frauen des Lithurgiekreises
bringen Kräuter mit, die sie vorher gesammelt und zu Sträußen
gebunden haben. Nach der Segnung der Heilkräuter durch Pfarrer
Clemens Loth verteilen Helfer duftende Sträuße mit Lavendel,
Salbei, Rainfarn oder Frauenmantel an die Gottesdienst-Besucher. In
seiner Predigt sagt Pastor Ulrich Högemann, dass die Kräuter nur
mit Gottes Segen ihre Wirkung zeigen können.
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