Es herrschte schon ein wenig adventliche Stimmung gestern Abend in
der reformierten Veldhauser Kirche. Überall Kerzen, die Besucher im
Dunkeln, nur den Bereich vor der Kanzel tauchten Strahler in warmgelbes
Licht. Und so wie zu Weihnachten viele ihrer Heimat einen
Besuch abstatten, war auch Tobias Klomp aus seinem Studienort
Hannover gekommen, um alte Freunde zu treffen und mit ihnen ein
Benfizkonzert zu geben. Es wurde für den Studenten des klassischen
Gesangs eine Reise in die Vergangenheit, denn die Chöre, die er
selber durchlaufen hatte, gibt es immer noch: Der Neuenhauser
Knabenchor und die Nice Guys zeigten einige Kostproben ihres Könnens,
damals wie heute sicher und liebevoll geführt von Armanda ten Brink.
Tobias selbst bewies, was aus einem jungen Talent einmal werden kann:
Ein gestandener Sänger mit einer ausdrucksstarken, wandelbaren
Stimme. Außerdem bewies er sein Talent als Conferencier, der locker
und kurzweilig durch das Programm führte. Als Überraschungsgast
glänzte seine eigene Mutter mit ihrem ersten Soloauftritt. Zudem
hatte Tobias einige Studienfreunde mitgebracht, die mit ihrer Musik
wesentlich zum Gelingen des Abends beitrugen. Es wurde ein Abend in
der ganzen Bandbreite, die Musik liefern kann: Von nachdenklich bis
humorvoll, von Klassik bis zur Unterhaltungsmusik. So wurde das
Konzert dem Motto „Musik spricht da, wo Worte fehlen“ voll und
ganz gerecht. Ein Freund von Tobias, der in Neuenhaus lebende
syrische Flüchtling Abdullah Alaliwee, schilderte seine Situation
und berichtete über das Leben in seinem Heimatland. Eine Sammlung am
Ende des Konzerts brachte 1753 Euro. Sie sollen bedürftigen Menschen
in Syrien zugute kommen.
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