Ich
liebe sie, diese knorrigen Gesellen in ihrer bizarren Gestalt,
anspruchslos und oft mehrere hundert Jahre alt. Gemeint sind
Olivenbäume, die viele uralte Kulturlandschaften Mallorcas prägen.
Es scheint so, als ob sie sich beim Wachsen nicht entscheiden
konnten, in welche Richtung es gehen soll. Und so entstanden jene
seltsam verschlungenen Baumgestalten; je älter, umso ausgeprägter
ihr Aussehen. Wandert man in den Bergen durch einen Olivenhain und
lässt seiner Fantasie freien Lauf, erkennt man in den wundersamen
Exemplaren Kobolde, Hexen, Dämonen, Trolle oder was auch immer.
Olivenbäume
kamen mit den Phöniziern und Griechen auf die Insel, Araber
veredelten sie. Der älteste Baum Mallorcas stammt aus dem Jahre 1314
und steht bei Arta, behaupten jedenfalls die Wissenschaftler. Bis ins
19. Jahrhundert war das „flüssige Gold“ der wichtigste
Exportartikel der Insel. Das Aroma der Frucht hängt von mehreren
Faktoren ab: Vom kalkhaltigen Boden, von der hohen Luftfeuchtigkeit,
von der Wärme und von den Schafen, die Unkraut vertilgen und
organischen Dünger liefern. Heute gibt es rund 750 000 Olivenbäume
auf Mallorca, wobei die Bäume im Bergland oft verwildert sind, weil
die Oliven dort nicht mit Maschinen geerntet werden können. Ihr
knorriges Aussehen bekommen die Bäume übrigens durch das
Beschneiden, denn die Krone braucht Licht, um gute Früchte bilden zu
können. Auch die Erdrotation könnte eine Rolle spielen, sagen
einige Experten.
Ein Bild aus älteren, winterlichenZeiten |
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