Sie ist der längste noch erhaltene Mauerabschnitt. In
Friedrichshain entlang der Spree wurde mit der „East-Side-Gallery“
ein 1,3 Kilometer langes Stück der Berliner Mauer gleichzeitig zur
längsten Open-Air-Galerie der Welt. Nach dem Mauerfall 1989 haben
118 Künstler aus 21 Ländern mit ihren Kunstwerken die politischen
Veränderungen kommentiert. So zieren der berühmte sozialistische
Bruderkuss Breschnew – Honnecker oder ein Trabant, der den Beton
durchbricht, die heute unter Denkschutz stehende Mauer. Damals waren
die Kunstwerke Ausdruck der Freude über den Fall des
„antifaschistischen Schutzwalls“ (Sprachgebrauch DDR). Das, was
danach passierte, ist wohl typisch für die jetzige Zeit. Der Verband
der Lackindustrie sponserte eine erste Sanierung der stark
verwitterten Werke, für eine weitere Restaurierung im Jahre 2008 wurden
die Künstler mit 3000 Euro abgespeist. David Hasselhoff („I`ve
been looking for freedom“) instrumentalisierte den Protest gegen
einen Teilabriss der Mauer für persönliche Publicity, und ein
Investor, der dort Luxuswohnungen baut, hat wohl für die Stasi
gearbeitet.
Auf jeden Fall ist es sehr spannend, die Mauer ins Bild zu setzen mit all den Kontrasten und Widersprüchlichkeiten.
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