Normalerweise läuten die Glocken in Grafschafter Kirchen automatisch. Nur einmal im Jahr, in der Silvesternacht,
werden sie von Hand bedient. Dann nehmen die Beijerlöö die
Taue in die Hand, verabschieden das alte Jahr und begrüßen das neue
mit rhythmischem Geläut. In der
Grafschaft hat sich die Tradition noch in Emlichheim, Veldhausen, Neuenhaus und Uelsen erhalten. Gäste sind in den Kirchtürmen jederzeit
willkommen. Es ist herzlich zu empfehlen, den Beijerjungs und
-wichtern einmal einen Besuch abzustatten. Für eine GN-Reportage war
ich am Silvesterabend bei den Uelsenern. Eine spannende Sache. Über
eine enge Sandsteintreppe geht es hoch in den Glockenturm und über
eine Leiter weiter zu den drei Glocken; 3,3, 1,8 und 1 Tonne
schwer. Die Aufhängung ist im letzten Jahr für rund 40 000 Euro
saniert worden. Eine Etage tiefer stehen drei Beijerlöö, ziehen an
Tauen und bewegen die Klöppel der Glocken über ihnen. Das hört
sich einfacher als es ist, denn die drei müssen aufeinander achten und harmonisch
und rhythmisch läuten. Passieren Fehler, werden sie im gesamten Dorf
gehört. Übrigens hat jeder Ort eine andere Tonfolge. Wer die
Beijerlöö besucht, sollte nicht vergessen, eine kleine Spende in
den Teller zu legen. Dafür spendieren diese ein „Söpien“ zur
Stärkung.
Zu Beginn muss der Glockenklang justiert werden:
Samtgemeindebürgermeister Herbert Koers und der zweite stellvertretende Uelsener Bürgermeister Johann Schüürmann statten den Beijerlöö einen Besuch ab:
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