Vielerorts werden am Vorabend des
Tages der Arbeit Maibäume aufgestellt. Eine gute Gelegenheiten für
Nachbarschaften und Cliquen, gemeinsam zu feiern. Dagegen ist nichts
einzuwenden. Aber der ursprüngliche Sinn des 1. Mai ist dabei
verloren gegangen, nämlich an die Rechte der Werktätigen zu erinnern
und Arbeitnehmer-Forderungen aufzustellen. Beim Maibaum-Aufstellen
des DGB-Ortsverbandes Emlichheim-Neuenhaus ist das noch so. Seit drei
Jahren findet die Veranstaltung vor der Bürgerhilfe statt. Der
Besuch gestern war gut, auch einige Bewohner des Heimes waren nach
draußen gekommen. Rudi Mertins, DGB-Ortsverbands-Vorsitzender, hätte
sich allerdings mehr jüngere Arbeitnehmer gewünscht. Nachdem der
Maibaum mit vereinten Kräften aufgestellt worden war, folgten die
Ansprachen zum diesjährigen Motto des DGB, „Wir sind viele. Wir
sind eins.“ Hauptredner war der Emlichheimer Bürgermeister Jöne
Strenge. Er forderte soziale Gerechtigkeit, gute Arbeit sowie Löhne
und Renten, von denen man leben kann. Auf mehrfachem Wunsch
wiederholte Jöne eine vielbeachtete Passage seiner
Neujahrsansprache, in der er an die Werte des Grundgesetzes erinnerte
und vor einem Erstarken von Rechtsradikalismus und Populismus warnte.
Und gefeiert wurde beim Ortsverband auch: Er hatte kühle Getränke
und einen Grillstand organisiert, denn zum Tag der Arbeitnehmer
gehören kämpferische Reden, aber eben auch das gemeinsame Feiern.
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