Drei
Afghaninnen, drei Irakerinnen, eine Syrerin und drei junge Deutsche
auf und vor der kleinen Bühne des Jugendhauses in Emlichheim.
Rundherum und mittendrin das Publikum, bunt gemischt mit
Asylbewerbern und Deutschen. Für die Flüchtlingsfrauen eine ganz
besondere Situation: Sie stehen plötzlich im Mittelpunkt. Frauen, die vorher kaum im Dorf gesehen wurden,
die stets in ihrer Häuslichkeit bei ihren Kindern und Männern
geblieben sind. Sie öffnen sich
vor Fremden und nehmen sich als selbstständige Frauen wahr. Ihnen
zur Seite stehen drei junge Deutsche, die demnächst ihren
Schulabschluss machen. Sie helfen den Flüchtlingsfrauen, eine Welt
aufzuzeigen, die sie vorher nicht kannten. Im dem
Improvisationstheater geht es um verschiedene Kulturen: Hier drei
junge Deutsche, die sich die Kante geben mit Schnaps und Bier fast
bis zur Besinnungslosigkeit, dort die Flüchtlingsfrauen, die zu
ihrer Musik tanzen und die Zuschauer einladen, mitzumachen. Und die
muslimischen Männer lassen sich nicht lange bitten. Sie reihen sich
ein, denn das ist ihre Musik, ihre Kultur, die sie kennen. Eine
Inszenierung, die auf Seiten der Flüchtlingsfrauen fast ganz ohne
Worte auskommt. Mimik, Gestik und Musik sind vorrangig.
Angefangen
hat das Theaterprojekt im Juli unter der Schirmherrschaft des
Mehrgenerationenhauses. Es erhielt Fördermittel aus dem Programm
„Kultur macht stark“ des Bundesbildungsministeriums. Die
Flüchtlingsbetreuerin Eva Scholte-Albers, Beate Sleefenboom vom
Jugendhaus und die Sozial- und Theaterpädagogin
Heike
Pfingsten haben es pädagogisch begleitet. Bündnispartner waren die
Samtgemeinde und der ökumenische Asylkreis. Melanie Breukelman, Leiterin des Mehrgenerationenhauses, sieht die Ziele des Projektes voll verwirklicht: „Wir wollten, dass die Frauen sich ihre Freiräume schaffen,
ein Selbstbewusstsein finden und sich in ihrer Persönlichkeit
entwickeln. Als übergeordnetes Ziel war es uns wichtig, dass die
Frauen sich in die deutsche Gesellschaft integrieren und vor allem
das Frauenbild unserer Kultur kennenlernen und annehmen."
Einige muslimische Frauen möchten nicht fotografiert werden. Deswegen sieht man sie in den Bildern allenfalls von hinten:
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