Es war noch Krieg, als die 24
Mädchen und Jungen von der Lehrerin Gertien Bielefeld in die
Volksschule Weusten eingeschult wurden. 65 Jahre nach ihrer
Entlassung trafen sich 14 von ihnen zu einer Wiedersehensfeier in der
Wöstener Delle. Bei Kaffee und Kuchen ließen sie Geschichten aus
alten Zeiten wieder aufleben. Oft gab es Fliegeralarm, weil
feindliche Flugzeuge die ersten Bohrtürme oder die Ölwagen der
Wintershall-Kleinbahn angriffen. Auch nach dem Krieg war das Leben
nicht leicht. Familien, die nördlich der Aatalstraße wohnten,
mussten ihre Höfe verlassen. Die Briten erklärten das Gebiet
unmittelbar an der Grenze zum Sperrgebiet. Das Niemandsland durfte
nicht betreten werden. Auch die Schule wurde geschlossen. Die
Menschen mussten sich anderweitig eine Bleibe suchen, und die Kinder
besuchten benachbarte Volksschulen. Die Freude war groß, als nach
einem Jahr die Sperrzeit aufgehoben wurde, die Familien in ihre
Bauernhäuser zurückkehrten und der Schulbetrieb wieder aufgenommen
wurde.
1953
entließ der beliebte Lehrer Walter Schuckert die Kinder nach acht
Schuljahren.
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