Nun
erklingen sie wieder, die Middewinterhörner. Die
Zeit vom ersten Advent bis zum Fest der Heiligen Drei Könige ist die
hohe Zeit der Bläser mit den eigentümlichen Instrumenten. Dann sind
sie in der Grafschaft und in den niederländischen Nachbargemeinden
mit ihren Hörnern unterwegs. Gerne auch in Form von
Sternwanderungen, bei denen die Männer- und auch einige Frauen -
durch Landschaften und Orte marschieren, um unterwegs ihr Gerät
erklingen lassen. So auch am Montagabend in Lage. An der Wassermühle
begrüßt Bürgermeister Hindrik Bosch die Gäste, die aus beiden
Seiten der Grenze kommen. Dann schwärmen rund 40 Bläser in
verschiedene Richtungen aus. Eine Gruppe lässt sich mit Trecker und
Jagdwagen zum Hof Vos am Buitenhook bringen. Dort werden die fünf
Männer und einige Begleiter schon erwartet und mit kühlen oder
heißen Getränken sowie Knabbereien reichhaltig versorgt.
Nacheinander lassen die Bläser ihr Instrument erklingen. Dann
marschieren sie los, Klompen an den Füßen, Kipse auf dem Kopf.
Fröhlich geht es zurück in Richtung Wassermühle. Dort, wo ein
offenes Feld ist und der Ton von einem entfernten Hindernis
zurückgeworfen wird, halten sie an, um nacheinander ihr Instrument
erklingen zu lassen. Das klare, ruhige Winterwetter lässt das Echo
besonders schön erklingen. Es bläst immer nur einer, denn jedes
Horn ist ein Unikat und erzeugt seinen eigenen Ton. Und die Bläser
machen an Häusern halt, um die Bewohner nach draußen zu locken mit
einer Flasche Schnaps in der Hand. Bisweilen haben sie Erfolg, denn einige
warten schon auf die Truppe. Immerhin findet in Lage bereits die
sechste Sternwanderung statt. Nach zwei Stunden sind alle wieder bei
der Wassermühle eingetroffen. Dort bleiben sie noch eine Weile
zusammen, klönen und stärken sich mit Verpflegung und Getränken.
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