Früher gab es Universalgelehrte –
Menschen, die auf vielen Gebieten ungewöhnlich vielseitige
Kenntnisse besaßen, wie Leonardo da Vinci, Alexander von Humboldt
oder Isaac Newton. Ein paar Nummern kleiner und auf die Grafschaft
bezogen war Karl Sauvagerd ebenfalls einer, der viele Talente besaß
und auf zahlreichen Gebieten erfolgreich war. Der gelernte
Schneidermeister war (Heimat)dichter, Buchautor, Pflanzenkundler,
Maler, Musiker, Fotograf und Prediger. Seine besondere Liebe galt der
Pflege und Erforschung der plattdeutschen Sprache. Vor 25 Jahren ist
Karl Sauvagerd gestorben, und vor 25 Jahren haben sich auch die
Heimatfreunde Neuenhaus gegründet. Da lag es für den Heimatverein nahe, das Wirken von
Sauvagerd in seiner jährlichen Ausstellung mit einer umfangreichen Schau zu würdigen. Ihr Motto
„De Tied blif Baas“ ist angelehnt an einen Buchtitel des Autors,
frei übersetzt: „An der Zeit kommt keiner vorbei“. Eine
wahrhaft philosophische Aussage, die heute aktueller denn je ist.
Zur
Eröffnung gestern kamen viele, die sich mit Karl Sauvagerd verbunden
fühlten. Unter anderem auch Bernd Tenbergen, der im
Westfälischen Landesmuseum für Naturkunde das Herbarium betreut.
Ihm überreichte Berta Radicke, Tochter von Karl Sauvagerd, die
botanische Sammlung ihres Vaters mit zahlreichen konservierten
Pflanzen aus der Grafschaft.
Wer die lohnenswerte Ausstellung besuchen will: Sie ist im Alten Rathaus jeweils von 14 bis 18 Uhr
an folgenden Sonntagen geöffnet: 19. und 26. November, 3., 10. und
17. Dezember; ebenso am Sonnabend, 2. Dezember und zuletzt am
Dienstag, 26. Dezember.
Schülerinnen und Schüler der Veldhauser Carl-van-der-Linde-Schule singen Lieder und tragen Gedichte vor in plattdeutscher Sprache. |
Berta Radicke, Tocher von Karl Sauvagerd, überreicht das Herbarium ihres Vaters an Bernd Tenbergen. Links: Georg Hagmann, Vorsitzender der Heimatfreunde Neuenhaus. |
Grafschafter Heilkräuter |
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