Samstag, 18. November 2017

Erinnerungen an ein Multitalent

Früher gab es Universalgelehrte – Menschen, die auf vielen Gebieten ungewöhnlich vielseitige Kenntnisse besaßen, wie Leonardo da Vinci, Alexander von Humboldt oder Isaac Newton. Ein paar Nummern kleiner und auf die Grafschaft bezogen war Karl Sauvagerd ebenfalls einer, der viele Talente besaß und auf zahlreichen Gebieten erfolgreich war. Der gelernte Schneidermeister war (Heimat)dichter, Buchautor, Pflanzenkundler, Maler, Musiker, Fotograf und Prediger. Seine besondere Liebe galt der Pflege und Erforschung der plattdeutschen Sprache. Vor 25 Jahren ist Karl Sauvagerd gestorben, und vor 25 Jahren haben sich auch die Heimatfreunde Neuenhaus gegründet. Da lag es für den Heimatverein nahe, das Wirken von Sauvagerd in seiner jährlichen Ausstellung mit einer umfangreichen Schau zu würdigen. Ihr Motto „De Tied blif Baas“ ist angelehnt an einen Buchtitel des Autors, frei übersetzt: „An der Zeit kommt keiner vorbei“. Eine wahrhaft philosophische Aussage, die heute aktueller denn je ist.
 Zur Eröffnung gestern kamen viele, die sich mit Karl Sauvagerd verbunden fühlten. Unter anderem auch Bernd Tenbergen, der im Westfälischen Landesmuseum für Naturkunde das Herbarium betreut. Ihm überreichte Berta Radicke, Tochter von Karl Sauvagerd, die botanische Sammlung ihres Vaters mit zahlreichen konservierten Pflanzen aus der Grafschaft.
Wer die lohnenswerte Ausstellung besuchen will: Sie ist im Alten Rathaus jeweils von 14 bis 18 Uhr an folgenden Sonntagen geöffnet: 19. und 26. November, 3., 10. und 17. Dezember; ebenso am Sonnabend, 2. Dezember und zuletzt am Dienstag, 26. Dezember.



Schülerinnen und Schüler der Veldhauser Carl-van-der-Linde-Schule singen Lieder und tragen Gedichte vor in plattdeutscher Sprache.


Berta Radicke, Tocher von Karl Sauvagerd, überreicht das Herbarium ihres Vaters an Bernd Tenbergen. Links: Georg Hagmann, Vorsitzender der Heimatfreunde Neuenhaus.




 



Grafschafter Heilkräuter











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