Dienstag, 10. April 2018

Eine Reise nach Kastilien-La Mancha

Meintaginbildern“ meldet sich zurück mit Eindrücken von einer Reise nach Kastilien–La Mancha. Als ich vor vier Jahren im Rahmen meiner Mittelmeertour von Madrid an die spanische Ostküste gefahren bin, durchquerte ich mit dem Zug die kastilische Hochebene La Mancha. Der Blick aus dem Fenster erweckte Sehnsüchte: Die weite, karge, fast menschenleere Landschaft schien mir fotografisch äußerst spannend zu sein. Der Wunsch, dieses Land noch einmal mit Auto und Kamera zu durchstreifen, ist in diesem Frühjahr Wirklichkeit geworden. Und das schon mal vorneweg: Meine Erwartungen sind nicht enttäuscht worden. Die weiträumige Landschaft der La Mancha ist grandios, besonders dort, wo der Horizont weit ist. Die Ebenen sanft geschwungen, die Äcker terrakotta-braun, bepflanzt mit Weinreben oder Olivenbäumen. Und immer wieder bieten blühende Sträucher oder allein stehende Gebäude dem Auge einen Fixpunkt. Das Land erlangte Berühmtheit durch die tragikomischen Erlebnisse des Ritters „Don Quijote de la Mancha“, dem der spanische Dichter Miguel de Cervantes mit seinem Weltroman ein Denkmal setzte. Aber davon später mehr. 
 
Die Reise beginnt in Los Nietos am Mar Menor, einem Teil des westlichen Mittelmeeres, dort wo der ehemalige Neugnadenfelder Jupp Oldach mit seiner Lebensgefährtin wohnt. Eine Nacht bleiben Alide und ich bei den beiden, verbringen einen netten Abend, erzählen und tauschen Erinnerungen aus, denn bereits vor vier Jahren habe ich Jupp für eine GN-Reportage besucht. Am nächsten Tag starten wir in Richtung Murcia. Die Region ist der Gemüsegarten Europas. Hier wird zum großen Teil angebaut, was bei uns in die Supermärkte kommt. Fast alles wächst unter Folie, damit das Gemüse möglichst früh geerntet werden kann. Die endlosen Plastiktunnel ergeben reizvolle grafische Motive, aber ökologisch scheinen sie mir nicht zu sein. Und dann sehen wir Arbeiter, die das Gemüse ernten. Oft handelt es sich um Männer aus dem Norden Afrikas, die für wenig Geld, manchmal illegal und ohne soziale Absicherung, die schwere Arbeit leisten. Und wir profitieren davon, indem wir ganzjährig billiges Gemüse kaufen können.

Mit Jupp Oldach und seiner Lebensgefährtin auf der Strandpromenade von Los Nietos












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