Er ist einer der berühmtesten
Romane der Weltliteratur: „Don Quijote de la Mancha“ von Miguel
de Cervantes. Das Buch aus dem Beginn des 17. Jahrhunderts wurde in
mehr Sprachen übersetzt als jedes andere, ausgenommen die Bibel.
Don Quijote, der „Ritter von der traurigen Gestalt“, fühlt sich
berufen, für die Unterdrückten, die Armen und für die
Gerechtigkeit zum kämpfen. Eine rostige Rüstung ist schnell
gefunden, im Stall steht Rosinante, ein klappriger Gaul, und der
dicke, gutmütige Sancho Panza wird zum Knappen. Gemeinsam ziehen sie
in die La Mancha, um so manches Abenteuer zu bestehen. Abenteuer, die
mehr der Fantasie eines tragikomischen Helden entspringen:
Windmühlenflügel werden zu Rittern (siehe Blog vom 14. April), und des
Nachts verwandeln sich Weinschläuche in gefährliche Riesen. So kann
Don Quijote auch als Sinnbild gesehen werden, Unmögliches zu wagen
und der Fantasie freien Lauf zu lassen.
Für die Region La Mancha sind die
fantastischen Geschichten des Don Quijote ein Segen, tragen sie doch
erheblich zur Belebung des Tourismus bei. Es gibt eine 2000 (!)
Kilometer lange Don-Quijote-Route, die zu den historischen Orten des
Romans führt. Wobei Cervantes selten konkrete geographische Angaben
macht und sich Orte bisweilen streiten, Schauplätze einer
Romanepisode zu sein. Jedenfalls lässt sich trefflich mit dem
komischen Ritter Werbung machen. Vielerorts stehen Skulpturen, und
die Souvenirläden sind voll mit Figuren und Gegenständen aus dem
Roman.
Mit Don Quijote enden meine
Blog-Seiten über Kastilien-La Mancha. Vielleicht haben sie den einen
oder anderen angesprochen und inspiriert, auch einmal die
interessante Region im Zentrum Spaniens zu besuchen und dann
vielleicht noch ein paar Tage in der Hauptstadt Madrid anzuhängen.
Wanderfreunde können es auch so machen wie Achill Moser, der mit
seinem Sohn Aaron 1000 Kilometer durch die La Mancha gewandert ist,
immer auf den Spuren von Don Quijote; nachzulesen in Mosers Buch „Zu
Fuß hält die Seele Schritt“.
In El Toboso stehen zwei eiserne
Skulpturen: Don Quijote kniet nieder vor seiner geliebten Edeldame
Dulcinea. Diese ist in Wirklichkeit das einfache Bauernmädchen
Aldonza Lorenzo, wird aber in der Fantasie des edlen Ritters zu
seiner Herzensdame. Viele glauben, dass Ana Zorca de Morales mit
Cervantes ein amouröses Abenteuer gehabt haben soll und als Vorbild
für Dulcinea gedient haben könnte. Das Haus, in dem sie lebte, steht
in El Toboso und ist heute das „Museo Casa Dulcinea“:
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