Wenn am Mühlenteich bei Schonefeld
am Abend ein seltsames, langgezogenes Tuten erklingt, das Licht von
Fackeln sich im Wasser spiegelt und Feuer in Eisenkörben knistert,
dann ist es wieder soweit: Die Middewinterhornbläser sind gekommen.
Vom 1. Advent bis zum 6. Januar sind die Männer und Frauen mit ihrem
einzigartigen Horn unterwegs. Das Treffen in Wilsum ist eines der
Höhepunkte, weil es dort besonders stimmungsvoll zugeht. Mehr als 40
Bläser haben sich am Mittwochabend bei der Wassermühle versammelt.
Sie kommen aus Hoogstede, Neuenhaus, Brandlecht und Wilsum, aber auch
aus Geesteren, Ootmarsum und Denekamp. Im Grenzgebiet der Niederlande
ist das Blasen der urigen Hörner besonders populär. Und dann lassen
sie ihr Middewinterhorn erklingen, immer im Uhrzeigersinn rund um den
Mühlenteich. Es bläst nur einer, denn das Horn ist kein Instrument,
sondern diente in den Anfängen der Verständigung zwischen weit
entfernt liegenden Höfen. Die 15 Wilsumer halten sich an diesem
Abend zurück, damit die Kollegen aus den anderen Vereinen genügend
Gelegenheit bekommen, ihr Können zu zeigen. Statt dessen geht
Heimatvereins-Vorsitzender Jan-Hindrik Zielmann mit der Flasche herum
und reicht Besuchern wie Bläsern einen Schluck „Wilsemer
Möllenwater“. Dieser dient dieses Mal eher zur Stärkung als zur
Abwehr der Kälte, denn es herrschen frühlingshafte Temperaturen.
Nach einer Stunde ist das Blasen beendet, aber noch nicht das
Treffen. In der „Döscheschüüre“ bewirten die Heimatfreunde
ihre Gäste mit Glühwein, Kaffee, belegten Broten und heißen
Würstchen.
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