Wer Apulien
besucht, kommt um einen Besuch des „Castel del Monte“ nicht
herum. Das achteckige Kastell, 60 Kilometer von Bari entfernt, wurde
1996 in die Unesco-Liste des Weltkulturerbes aufgenommen. Gestern
haben wir es besucht. Der mehrere Fußballfelder große Parkplatz
lässt erahnen, wie groß der Besucherandrang hier normalerweise ist.
Heute, am späten Nachmittag, parken jedoch nur noch eine Handvoll
Autos. Wie schön, so haben wir das Kastell fast für uns allein.
Erbaut um 1240, gilt es als geniales Beispiel mittelalterlicher
Architektur. Die Zahl acht spielt eine große Rolle. Es hat acht
Seiten, acht Säle im Erdgeschoss und acht Türme, die
ebenfalls achteckig sind. Noch heute rätseln die Wissenschaftler,
welche Bedeutung das Kastell ursprünglich hatte. Als reine
Militärfestung war es nicht wehrhaft genug, eine Burgmauer und ein
Graben fehlen. Möglicherweise war es ein Jagdschloss oder ein
Gebäude zur Aufbewahrung des Staatsschatzes. Vielleicht sollte die
„steinerne Krone Apuliens“ auch die Macht des Erbauers Friedrichs
II. symbolisieren. Der deutsche Kaiser aus dem Geschlecht der Staufer
war zwar schwäbischen Ursprungs, wurde aber 1194 in Sizilien
geboren und regierte von dort aus bis zu seinem Tod 1250 sein
römisch-deutsches Reich. Unter seiner Herrschaft erblühte es. Er förderte Handel, Handwerk, Kunst und Literatur. Der
gebildete Herrscher und Wissenschaftler sprach mehrere Sprachen und
studierte Philosophie, Astrologie und Geographie. Legendär sein Buch
über die Falkenjagd.
Ein Panoramablick von dem Kastell in die Landschaft der Murge:
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