Ein Ausflug in die Geschichte Borkums.
Am östlichen Ende der Kirchstraße steht der Alte Leuchtturm. Er
wurde 1576 als Seezeichen für Schiffe durch die Stadt Emden
errichtet und diente zugleich als Kirchturm der historischen
reformierten Kirche. Als 1879 in der Wärterstube ein Brand
entstand, wurde der gesamte Innenausbau zerstört. Sofort wurde am
westlichen Ortsrand von Borkum ein neuer Leuchtturm errichtet, für
den schon eine Planung vorlag. Am Fuße des Alten Leuchtturms, der
nie wieder seine alte Funktion erlangte, gibt es einen historischen
Friedhof. Seit jeher beerdigen die Christen ihre Toten in der Nähe
des Gotteshauses, um beim Jüngsten Gericht am rechten Ort zu sein.
Die ältesten Grabsteine sind Stelen, die Mitte des 18. Jahrhunderts
in der Borkumer Walfischfängerzeit entstanden sind. Sie gehörten
der wohlhabenderen Schicht der Walfisch-Kapitäne, den „Commandeurs“.
Die Gestaltung der Stelen mit Totenköpfen entsprach den religiösen
Gebräuchen der damaligen Zeit. Sie sollten die Vergänglichkeit des
irdischen Lebens symbolisieren.
In der Nähe des Alten Leuchtturms
befindet sich das ehemalige Grundstück des Walfisch-Kommandeurs
Roelof Gerrits Meyer. Er brachte Kinnladen und Rippenknochen von
Walfischen mit nach Hause und errichtete damit einen Gartenzaun. Er
existiert noch heute und steht unter Denkmalschutz.
Weiter zum Neuen Leuchtturm und über
315 Treppenstufen die 60 Meter hoch. Als Belohnung eine prächtige
Rundumsicht, fotografiert mit dem Fischaugen-Objektiv.
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