Sonntag, 6. November 2016

Leuchttürme, Walfischknochen und Totenköpfe

Ein Ausflug in die Geschichte Borkums. Am östlichen Ende der Kirchstraße steht der Alte Leuchtturm. Er wurde 1576 als Seezeichen für Schiffe durch die Stadt Emden errichtet und diente zugleich als Kirchturm der historischen reformierten Kirche. Als 1879 in der Wärterstube ein Brand entstand, wurde der gesamte Innenausbau zerstört. Sofort wurde am westlichen Ortsrand von Borkum ein neuer Leuchtturm errichtet, für den schon eine Planung vorlag. Am Fuße des Alten Leuchtturms, der nie wieder seine alte Funktion erlangte, gibt es einen historischen Friedhof. Seit jeher beerdigen die Christen ihre Toten in der Nähe des Gotteshauses, um beim Jüngsten Gericht am rechten Ort zu sein. Die ältesten Grabsteine sind Stelen, die Mitte des 18. Jahrhunderts in der Borkumer Walfischfängerzeit entstanden sind. Sie gehörten der wohlhabenderen Schicht der Walfisch-Kapitäne, den „Commandeurs“. Die Gestaltung der Stelen mit Totenköpfen entsprach den religiösen Gebräuchen der damaligen Zeit. Sie sollten die Vergänglichkeit des irdischen Lebens symbolisieren.










In der Nähe des Alten Leuchtturms befindet sich das ehemalige Grundstück des Walfisch-Kommandeurs Roelof Gerrits Meyer. Er brachte Kinnladen und Rippenknochen von Walfischen mit nach Hause und errichtete damit einen Gartenzaun. Er existiert noch heute und steht unter Denkmalschutz.








Weiter zum Neuen Leuchtturm und über 315 Treppenstufen die 60 Meter hoch. Als Belohnung eine prächtige Rundumsicht, fotografiert mit dem Fischaugen-Objektiv.










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