Montag, 20. März 2017

Die Geschichte einer Protestbewegung

Es ist noch gar nicht so lange her, und doch schon so weit weg: Im Jahre 2003 war in Emlichheim und Umgebung die Aufregung groß. Der Grund: Im deutsch-niederländischen Europark sollte eine Müllverbrennungsanlage gebaut werden. Dagegen bildete sich eine Bürgerinitiative, die auf eine breite Unterstützung in der Bevölkerung bauen konnte. Es gab erbitterte Auseinandersetzungen. Erster Höhepunkt war eine Großdemo, die es in der Dimension in Emlichheim noch nicht gegeben hatte. 







 
Im Juni 2005 folgte eine Anhörung in der Vechtetalhalle. Und wieder konnte die Bügerinitiative jede Menge Leute mobilisieren. Sie schafften es jedoch nicht, den Bau zu verhindern. Einziger Erfolg: Es wurden strenge Abgaswerte vereinbart. 






 
Letztes Aufbäumen der Aktivisten: Zur Grundsteinlegung der MVA kamen sie mit symbolischen Ferngläsern nach dem Motto: „Wir beobachten euch.“ Aber die Anzahl der Protestler war schon wesentlicher geringer. 





 
Natürlich wurde die MVA gebaut, und heute regt sich kaum mehr einer darüber auf. 

 
Lange Zeit ging durch die Bevölkerung ein Riss. Gegner und Befürworter standen sich unversöhnlich gegenüber. Inzwischen sind die Wunden weitgehend geheilt. Was geblieben ist: Aus der Bürgerintiative ist mit dem Grafschafter Bürgerforum eine politische Gruppierung geworden, die noch heute in den Räten vertreten ist. Und Daniela Kösters, die aus der Bewegung hervorgegangen war, sitzt heute als Samtgemeindebürgermeisterin fester denn je im Sattel. Von ihren ehemaligen Kampfgefährten hat sie sich längst losgesagt.

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