Es ist noch gar nicht so lange her,
und doch schon so weit weg: Im Jahre 2003 war in Emlichheim und
Umgebung die Aufregung groß. Der Grund: Im deutsch-niederländischen Europark sollte eine
Müllverbrennungsanlage gebaut werden. Dagegen bildete sich eine
Bürgerinitiative, die auf eine breite Unterstützung in der
Bevölkerung bauen konnte. Es gab erbitterte Auseinandersetzungen.
Erster Höhepunkt war eine Großdemo, die es in der Dimension in
Emlichheim noch nicht gegeben hatte.
Im Juni 2005 folgte eine Anhörung
in der Vechtetalhalle. Und wieder konnte die Bügerinitiative jede
Menge Leute mobilisieren. Sie schafften es jedoch nicht, den Bau
zu verhindern. Einziger Erfolg: Es wurden strenge Abgaswerte
vereinbart.
Letztes Aufbäumen der Aktivisten:
Zur Grundsteinlegung der MVA kamen sie mit symbolischen Ferngläsern
nach dem Motto: „Wir beobachten euch.“ Aber die Anzahl der
Protestler war schon wesentlicher geringer.
Natürlich wurde die MVA gebaut, und
heute regt sich kaum mehr einer darüber auf.
Lange Zeit ging durch die
Bevölkerung ein Riss. Gegner und Befürworter standen sich
unversöhnlich gegenüber. Inzwischen sind die Wunden weitgehend
geheilt. Was geblieben ist: Aus der Bürgerintiative ist mit dem
Grafschafter Bürgerforum eine politische Gruppierung geworden, die
noch heute in den Räten vertreten ist. Und Daniela Kösters, die
aus der Bewegung hervorgegangen war, sitzt heute als
Samtgemeindebürgermeisterin fester denn je im Sattel. Von ihren
ehemaligen Kampfgefährten hat sie sich längst losgesagt.
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