Auf Mallorca gibt es über 350
Höhlen. Die größte und wohl schönste ist die Coves del Drac
(Drachenhöhle) bei Porto Christo, unweit von Artà. Eine gute
Gelegenheit, sie nach dem Besuch von Artà zu besichtigen. In der
Vorsaison ist der Andrang zum Glück noch nicht so groß. Der
Eintritt ist saftig (15 Euro pro Person), aber die Tropfsteinhöhle
ist wirklich außergewöhnlich. Durchsickerndes Regenwasser hat das
Kalkgestein aufgelöst und Hohlräume entstehen lassen. Auf unserer
1200 Meter langen, geführten Besichtigungstour durchwandern wir
riesige Räume mit zahlreichen Stalagtiten an den Decken und
Stalagmiten am Boden. Wenn sie zusammengewachsen sind, bilden sie
eine Säule. Sie werden kunstvoll ausgeleuchtet wie auch das Wasser,
das sich am Boden sammelt zu glasklaren Seen. Einer ist der
Martelsee, der größte unterirdische See Europas. Hier bietet sich
uns ein ganz besonderes Schauspiel. Wir nehmen in einer Art
Amphittheater Platz, das Licht geht aus, und von rechts tauchen drei
Ruderboote auf mit Lichtergirlanden, deren Schein sich im Wasser
spiegelt. In einem sitzen drei Musiker und konzertieren mit Geigen
und Harmonium klassische Musik, während sie vor unseren Augen
dahingleiten. Muss man mögen, eine solche Schau. Aber eines ist
unbestritten: Die Akustik in diesem außergewöhnlichen Konzertsaal
ist schon beeindruckend. Leider gibt es keine Bilder von der
zehnminütigen Darbietung. Fotografieren ist hier verboten, denn
nicht soll den musikalischen Genuss stören. Zum Schluss dürfen wir
noch in einem Boot ein Stück über den See mitfahren. Die Tour endet
mit längerem Treppensteigen, das uns den Schweiß auf die Stirn
treibt. Kein Wunder, denn die relative Luftfeuchtigkeit in der Höhle
liegt bei 90 bis 95 Prozent bei einer Temperatur von 17 bis 21 Grad.
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