Heute, bei meiner obligatorischen
Radtour übers Land, sehe ich einen Bauern mit seiner Frau am
Straßenrand. Der Mann sammelt längliche, schwarze Schoten, die auf
dem Boden unter einem immergrünen Baum liegen und füllt sie in
einen Sack. Mein Interesse ist geweckt, und ich schaue neugierig zu.
Wir können uns nicht unterhalten, aber der Bauer zeigt mir eine
Schote, bricht sie und beißt ein Stück ab. Er gibt mir eine Frucht
und fordert mich auf, es ihm gleichzutun. Sie ist süß und erinnert
mich ein wenig an Feigen. Schmeckt gut, versuche ich dem Mann mit
Daumen hoch und mit einem Lächeln mitzuteilen. Der Bauer freut sich
und gibt mir noch gleich ein paar Schoten mit. Muchas gracias!
Zu Hause finde ich
raus, dass es sich um die Frucht des Johannisbrotbaums handelt. Er
wächst auf Mallorca wild und prägt große Landstriche. Der Name
geht auf Johannes den Täufer zurück, der sich in der Wüste von
der Frucht ernährt haben soll. Warum der Baum nicht in Plantagen
gepflanzt wird, ist mir ein Rätsel, denn er gilt als wahres
Wundermittel mit vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten. Zu
Johannisbrotmehl gemahlen, enthält das Carobpulver viele gesunde
Mineralstoffe. Außerdem ist der Baum robust. Resistent gegen Hitze
und Trockenheit, übersteht er fast alles.
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