Eigentlich eine spannende
Idee, das Kunstwegen-Objekt „Turf Cupola“ von Ann-Sofi Sidéns.
Die Kuppel, von Torfplaggen bedeckt, steht in Neugnadenfeld
neben dem Dorfgemeinschaftshaus, gegenüber der Kirche. Von außen
betrachtet, erinnert sie ein wenig an Torfmieten, die Torfstecher früher angelegt haben. Innen jedoch
steckt die Turf Cupola voller Technik: Beträte man sie, stände man 16
Monitoren gegenüber, die in 360-Grad-Panorama eine weitläufige
Landschaft zeigen. Die Bilder kommen von Kameras, die auf einem hohen
Metallturm befestigt sind, der in der Nähe neben den restlichen
Betonfundamenten eines einstiges NS-Lagerwachtpostens steht. Kurz
nach Betreten des Innenraums wechselt das Monitorbild und zeigt mit
kurzer Zeitverzögerung die eigene Rückenansicht. Die Künstlerin
thematisiert damit die modernen Überwachungstechniken. „Dabei
stehen weniger die Möglichkeiten einer perfekten Kontrolle im
Mittelpunkt als vielmehr das verwirrende Geflecht von Beobachtung und
Betrachter, Abbild und Wirklichkeit, Lust am eigenen Bild und der
Unmöglichkeit seines Erfassens“ heißt es in einer
Kunstwegen-Beschreibung. Schöne Absicht, aber seit Jahren schon ist
die Tür zum Innenraum geschlossen. Wie das so ist mit moderner
Technik: Sie geht auch gerne mal kaputt, so auch bei der Torfkuppel
in Neugnadenfeld. Schon seit gefühlten Ewigkeiten steht ein Schild
an der Eingangstür: „Wir bedauern sehr, dass die Turf Cupola von
Ann-Sofie Sidéns zurzeit außer Betrieb ist. Eine Reparatur erfolgt
baldmöglichst.“ Doch passiert ist bis heute nichts. Die
älteren Bilder unten stammen von Oktober 2013, und auch davor war die Tür
schon eine Weile geschlossen. Besonders ärgerlich ist, dass zudem der
Torf der Kuppel so langsam zerbröselt, wie das aktuelle Bild unten
zeigt. Und wer weiß, vielleicht ist heute die Idee mit den Kameras
wegen der neuen Datenschutzrichtlinien gar nicht mehr umzusetzen.
So sieht die Turf Cupola aktuell aus:
Die folgenden Bilder wurden im Oktober 2013 aufgenommen:
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