Am Dienstabend ist Lucie
plötzlich verschwunden. Die neunjährige Jack-Russell-Hündin gehört
zur Familie Pas, die in Emlichheim am Weg zum Fürstentum wohnt.
Lucie liebt es, in der näheren Umgebung herumzustrolchen. Großvater
Hermannes Pas sucht sie überall, aber sie ist wie vom Erdboden
verschluckt. Auch am Mittwoch ist Lucie nicht aufzufinden. Die
Familie Pas hat kaum noch Hoffnung, ihre Hündin wiederzusehen. Am
Donnerstagmittag fährt Klaus-Dieter Volkers mit dem Fahrrad seine
Runde, den neunjährigen Mischling Kito an der Leine. Am Weg zum
Fürstentum, rund 100 Meter vom Hof der Pas` entfernt, schlägt Kito
plötzlich an. Er bleibt stehen, zerrt an der Leine, bellt und jault.
„Irgend etwas stimmt hier nicht“, denkt sein Herrchen,
„normalerweise macht Kito so etwas nicht.“ Volkers steigt vom
Rad, horcht und hört ein leichtes Bellen. Es kommt aus den Rohren
eines Durchlasses seitlich der Straße. Volkers schaut hinein und
blickt in zwei runde Hundeaugen. Der Vierbeiner kommt nicht mehr
vorwärts, weil der Durchlass voller Sand steckt. Ein Zurück geht
aber auch nicht, denn der Hund hat sich selbst den Fluchtweg
zugebuddelt. Schnell wird klar: Hier handelt es sich um Lucie, die
seit zwei Tagen vermisst wird. Hermannes Pas und seine Enkelin Hilke
rücken mit Schaufel und Radlader an, um den Durchlass
freizubekommen. Auch Hilkes Onkel Geert Nakken hilft mit. Zwei Rohre
werden entfernt, dann ist es endlich soweit: Gemeinsam ziehen Nakken
und Volkers die Hündin ans Tageslicht, und Hilke Pas kann ihre
geliebte Lucie wieder in die Arme schließen. Lebensretter Kito
schaut sich derweil gelassen das Geschehen aus der Entfernung an.
„Kito scheint einen besonders guten Spürsinn zu haben“, sagt
Klaus-Dieter Volkers. „Als vor einiger Zeit in Wilsum ein Pferd
vermisst wurde, habe ich meinem Hund eine Geruchsprobe gegeben. Kito
nahm die Spur auf, und schon nach einer Dreiviertelstunde hatte er
das Pferd gefunden. Leider zu spät, denn es war mittlerweile im Moor
versunken.“
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