Als Jan-Hindrik Jonker neulich seine
Anekdote von der Jahreszahl in der Sandsteinmauer bei der
reformierten Kirche erzählte (siehe Blog vom 14.08.20), berichtete
er zudem, dass er als Maurergeselle an der Renovierung des Kircheninneren aus dem Jahre
1958 beteiligt gewesen sei, damals eine Gemeinschaftsaktion der
Baufirmen Stegink und Kwade. Die Arbeit war äußerst kniffelig, da
es noch keine Maschinen und Absicherungen wie heute gab. Wackelige
Gerüste im Innenraum, und oben im Gebälk des Kirchendaches wurde
der Speis für das Gewölbe in Eimern über einfache Rollen
hochgezogen, die außen an der Kirche angebracht waren.
„Man
kann das Gewölbe von oben anschauen“, sagt Gerd Hans, der dort als
ehemaliger Küstersohn so manchen toten Rabenvogel entfernen musste.
Ich war noch nicht an dem besonderen Ort. „Wäre doch eine spannende Sache, dort einmal zu fotografieren“, denke ich. Aber es braucht die Zustimmung des Kirchenrates. Die bekomme ich tatsächlich, sodass mir Küster Jager vor einigen Tagen die Tür zu dem geheimnisvollen Raum aufschließt. Ich klettere vom Turm aus hinein, noch ein Stück über ein Sprossenleiter, und dann tauche ich in eine fremde Welt ein: Halbdunkel, zwei kleine Dachfenster und Lampen spenden etwas Licht, muffige Luft, überall Holzbalken, in der Mitte ist ein Brettersteg, den man betreten und das Gewölbe von oben betrachten kann. Es erinnert mich ein wenig an die eigenartigen Trullis im italienischen Apulien (Blog vom 10.06.2016). Jede Menge Vogelhinterlassenschaften, aber totes Federvieh entdecke ich zum Glück nicht. Ein G.J. Hans hat seine Initialen und das Datum 18.3.1958 in den Speis geritzt.
Ein eigenartiges Gefühl und der Gedanke, dass es hier gegen Ende des 15. Jahrhunderts, als die Kirche die heutige Form erhielt, schon so ähnlich ausgesehen haben muss. Wie wagemutig mussten die Menschen damals gewesen sein, um so etwas mit einfachsten Mitteln zu bauen.
Ich war noch nicht an dem besonderen Ort. „Wäre doch eine spannende Sache, dort einmal zu fotografieren“, denke ich. Aber es braucht die Zustimmung des Kirchenrates. Die bekomme ich tatsächlich, sodass mir Küster Jager vor einigen Tagen die Tür zu dem geheimnisvollen Raum aufschließt. Ich klettere vom Turm aus hinein, noch ein Stück über ein Sprossenleiter, und dann tauche ich in eine fremde Welt ein: Halbdunkel, zwei kleine Dachfenster und Lampen spenden etwas Licht, muffige Luft, überall Holzbalken, in der Mitte ist ein Brettersteg, den man betreten und das Gewölbe von oben betrachten kann. Es erinnert mich ein wenig an die eigenartigen Trullis im italienischen Apulien (Blog vom 10.06.2016). Jede Menge Vogelhinterlassenschaften, aber totes Federvieh entdecke ich zum Glück nicht. Ein G.J. Hans hat seine Initialen und das Datum 18.3.1958 in den Speis geritzt.
Ein eigenartiges Gefühl und der Gedanke, dass es hier gegen Ende des 15. Jahrhunderts, als die Kirche die heutige Form erhielt, schon so ähnlich ausgesehen haben muss. Wie wagemutig mussten die Menschen damals gewesen sein, um so etwas mit einfachsten Mitteln zu bauen.
Unter Fotografen ist zur Zeit
angesagt, „lost places“ zu fotografieren. Wer hätte gedacht,
dass es so einen verlassenen Ort mitten in Emlichheim gibt.
Jan-Hindrik Jonker im Kircheninneren |
Ein Ventilator verbindet mit dem Kirchenraum |
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