Montag, 24. Februar 2014

Beim Coiffeur

Gestern war ich beim Coiffeur. Es ließ sich nicht mehr länger rausschieben. Am Tag vorher hatte ich in dem Souk in meiner Nähe schon mal einen Meister gefunden, der mir einigermaßen vertrauenswürdig erschien. Er hat mir dann auch gleich einen Zertifikat gezeigt, das ihn als Friseurmeister seines Faches auszeichnete. „Ich komme wieder – next day“. Gesagt – und auch wirklich getan. Nur ist mein Freund nicht da, sondern ein junger Bursche, ein Geselle vielleicht. Und wieder habe ich den grundlegenden Fehler gemacht und vorher nicht nach dem Preis  gefragt. Das fällt mir ein, als ich schon sitze, ein Tuch umgebunden. So gefangen, ist die eigene Position reichlich geschwächt, und wir einigen uns auf einen Preis auf Emlichheimer Niveau. Den jungen Mann wird`s gefreut haben, und er legt auch gleich los wie auf einer Weltmeisterschaft, und zwar im Schnellschneiden. Er versteht mich nicht, ich verstehe ihn nicht. Verzweifelt versuche ich mit den Fingern zu zeigen, dass die Haare noch ein Stück über dem Ohr stehen bleiben sollen. Der Barbier versteht das wohl mehr als Empfehlung, wenn überhaupt,  und – schnipp – ist auch schon auf einer Seite das Haar bis hinterm Ohr weg. Jetzt gibt es kein Zurück, natürlich muss die Frisur nun auch an der anderen Seite angeglichen werden. Ich wunder mich, welch französische Vokabeln mir in meiner Not plötzlich wieder reinfallen. „Seulement en petit peu – nur ein kleines bisschen." Aber dazu ist es längst zu spät. Am Ende sehe ich ziemlich gerupft aus, finde ich, lächle aber tapfer den Friseurkünstler an, als dieser sichtlich stolz sein Werk beendet. Zum Glück bleiben noch sechs Wochen, bis ich mich wieder unter Freunden blicken lasse. „Au revoir, Monsieur et merci beaucoup.“ Na ja, auf Wiedersehen wohl eher nicht.




Was für die Madrider der Retiro-Park ist, das ist für die Marrakescher der Park „La Menara“. Hier sitzen sie mit der ganzen Familie unter Olivenbäumen und picknicken, machen Musik, oder sie spazieren um den großen, künstlich angelegten See und füttern die Fische. Kinder spielen mit Begeisterung Fußball wie überall auf der Welt. Das Fotografieren einzelner Personen wird nicht gern gesehen, deswegen hier nur ein paar Übersichtsaufnahmen. 









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