Ich
war mal wieder in Ostfriesland unterwegs, um für „Reformiert“
Kirchen zu fotografieren. Es geht darum, Kirchen zu dokumentieren,
die in ihrem Erscheinungsbild atypisch sind. In der Vergangenheit war
es so, dass katholische Kirchen üppig-barock ausgestattet waren mit
Bildern, Ornamenten, Heiligenstatuen oder Blumen. Reformierte Kirchen
hingegen kamen schlicht daher, weil dort nach calvinistischer
Tradition alles verbannt sein sollte, was von dem gepredigten Wort ablenken
könnte. Lutherische Kirchen liegen irgendwo dazwischen. Nach der
Reformation übernahmen sie die vorhandenen Räume und bewahrten ihre
Schätze und biblischen Bilder auf.
Doch nicht immer ist das so, wie oben beschrieben, und so ist es interessant
anzuschauen, welche Kirchen die Ausnahme von der Regel darstellen.
Die
Lutherkirche in Leer zum Beispiel ist selbst für lutherische
Verhältnisse sehr reichhaltig ausgestattet mit ihrer üppigen
Neorenaissance-Ornamentik:
Ein
paar Schritte weiter steht die katholische Kirche St. Michael. Mit
der Renovierung 2014/15 wurde der Innenraum verkleinert und
schlicht-weiß gestaltet. Beeindruckend: Der Gedenkort für die
„Lübecker Märtyrer“ und weitere Opfer des Nationalsozialismus
im Eingangsbereich. Hermann Lange, einer der Märtyrer, stammte aus
der Kirchengemeinde St. Michael.
Morgen werden zweit weitere ostfriesische Kirchen vorgestellt.
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