Eine schöne Radtour geht von
Tolleric, unserem Aufenthaltsort, nach Cala Pi, einer kleinen
Siedlung im Südwesten der Insel. Zunächst fahre ich über die
Landstraße MA 6014, entlang einer wild-romantischen Steilküste mit
Blick auf das Meer. Die Landschaft ist karg und nahezu unberührt.
Von Tourismus keine Spur bis auf die Radrennfahrer, die mir
entgegengekommen oder mich überholen, was nicht selten vorkommt.
Bisweilen reicht die Steilküste fast bis an die Straße heran. Ein
Halt lohnt sich. 30 Meter tiefer schlagen die Wellen gegen das
steinige Ufer. Links steht der Leuchtturm von Cap Blanc majestätisch
auf den Felsen und wacht über das Cap.
Später macht die Landstraße
einen Linksbogen in das Landesinnere, und nach ca. 15 Kilometern
biege ich rechts ab in eine kleine Straße, die zurück ans Meer zum
idyllischen Badeort Cala Pi führt. Die älteste bekannte Siedlung
Mallorcas liegt ebenfalls an einer Steilküste. Über eine Treppe
geht es 30 Meter hinunter zu einer schmalen Badebucht. Sie liegt am
Ende der Schlucht des Torrent de Cala Pi, die sich 420 Meter ins
Landesinnere hineinzieht. Das Wasser ist türkis und glasklar. Links
und rechts ragen die Klippen in die Höhe, auf der gegenüberliegenden
Seite liegen Bootsschuppen. Die geschützte Bucht mit dem flach
abfallenden Wasser wird gerne von Familien aufgesucht. Im Sommer kann
es hier schon mal brechend voll werden.
Oben am Eingang der
Meeresbucht steht der Wachturm Torre
de Cala Pi,
der 1663 gebaut wurde und vor Piratenangriffen schützen sollte. Über
das Landesinnere, vorbei an den Ruinen der talayotischen Siedlung
von Capocorb Vell (1400 v. Chr.), radelte ich zurück zum
Ausgangspunkt.
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