Nun, es wäre übertrieben, von einem kleinen Woodstock-Festival zu sprechen beim Open-Air-Konzert am Samstag an der offenen Bühne in Emlichheim. Dazu war das Publikum doch allzu gesetzt und in der Mehrheit nicht in dem Alter, wie die Hippies auf dem legendären Flower-Power-Festival 1969. Aber eine Spur Woodstock-Feeling kam dann doch auf, und das lag am Auftritt der Kölner Band „Kozmic Blue“ mit ihrer deutsch-schottischen Frontfrau Maggie Mackenthum, die viele Songs der unvergessenen Janis Joplin in ihrem Repertoire hatte. Und es schien, als lebe die Stimme der legendären Blues-Rock-Ikone in Maggie Mackentum wieder auf. So kraftvoll, kratzig, manchmal kreischend, aber immer leidenschaftlich und mit voller Hingabe sang sie Lieder der Sixties, aber auch Eigenkompositionen. In vielen Bereichen ähnelt ihre Vita die ihres berühmten Vorbildes: Aufgewachsen in einem spießigen Elternhaus, rebellischer Teenie, abgehauen von zu Hause, als Straßenmusikerin gelebt, drogenabhängig geworden. Aber zum Glück überwindet Maggie ihre Sucht, überlebt - im Gegensatz zu Janis Joplin - das schicksalshafte 27. Lebensjahr, heiratet Gerhard Sagemüller und gründet mit ihm 1996 das Duo „Kozmic Two“, aus dem „Kozmic Blue“ hervorgeht, benannt nach einem Song von Janis Joplin.
Als Vorband trat die Emlichheimer Band „Attic“ auf, die mit einigen Ausfällen zum kämpfen hatte, aber souverän ihren Auftritt absolvierte. Special guest war mal wieder Wolfgang Kösters mit gekonnten Imitationen von Udo Lindenberg-Songs.
