Donnerstag, 19. November 2015

Ein Abend, der unter die Haut ging

Am 3. Oktober 2013 versank vor der italienischen Insel Lampedusa ein ein völlig überladener Kutter mit 545 Menschen. 366 von ihnen ertranken: Flüchtlinge aus Eritrea, Somalia, Äthiopien und Syrien; geflohen vor Krieg und Armut, voller Hoffnung auf ein besseres Leben in Europa. An die Tragödie erinnerte gestern die Lesung „am Morgen vor Lampedusa“. Eine deutsch-italienische Arbeitsgruppe hat unmittelbar nach der Katastrophe aus Zeugenaussagen und dokumentarischem Material einen erschütternden Text entwickelt, der die Betroffenen in ergreifenden Sätzen zu Wort kommen lässt. Fünf Erzähler aus Emlichheim trugen den Text vor.
Die Poetry-Slammerin Theresa Sperling, Lehrerin am Gymnasium an der Vechte, beeindruckte mit einem von ihr verfassten und vorgetragenen lyrischen Text über ein Flüchtlingsmädchen, das Deutschland wieder verlassen muss.
Ein Podiumsgespräch beendete den Abend. Flüchtlinge und Betreuer aus der Samtgemeinde schilderten ihre eigenes Leben und die Situation vor Ort.
Danke an Marion Tieneken vom Mehrgenerationenhaus und ihr Team, dass sie den Abend möglich gemacht haben. Das Interesse war groß: Mit 300 Besuchern war die Aula voll besetzt. Ich bin mir sicher, sie sind nachdenklich nach Hause gegangen. Sind auch solche gekommen, die mit dumpfen Parolen die Ausländerfeindlichkeit in unserem Land schüren? Wahrscheinlich eher nicht. Es hätte lehrreich sein können.

Nachtrag: 
 Bei einer Spendensammlung sind 1088 Euro zusammen gekommen.
"WAHNSINN!!! DANKE, DANKE, DANKE!!!" schreibt Marion Tieneken.






















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