Freitag, 7. Februar 2020

Mobiles Kino in Emlichheim

Eigentlich wollte ich an dieser Stelle einmal Werbung machen für den Kinotag von „Konzept Kultur“ der Bürgergemeinschaft Emlichheim. Mit Unterstützung des „Mobilen Kinos Niedersachsen“ werden viermal im Jahr in der Aula des Schulzentrums bekannte Filme gezeigt, einmal nachmittags für die Kinder und einmal am Abend für Erwachsene. Gestern Abend lief „Der Junge muss mal an die frische Luft“, die Verfilmung der Autobiografie von Hape Kerkeling. Ging es nach den Besucherzahlen gestern, wäre Werbung allerdings gar nicht notwendig, denn es kamen rund 200 Kinofreunde in die Aula. Lag es an dem von der Kritik hochgelobten Film oder daran, dass die Emlichheimer inzwischen mitgekriegt haben, welch hervorragendes Kino hier geboten wird einschließlich einer guten Bild- und Tonqualität. Jedenfalls wird kaum einer sein Kommen bereut haben, denn der Film von Charlotte Link war mehr als eine biografische Wiedergabe der Jugend von Hape Kerkeling. Er spielt im kleinbürgerlichen Milieu des Ruhrpotts der 1970-er Jahre, in dem die Familie und die Straße noch eine zentrale Rolle einnahmen. Auch wenn es um Tod und Depression ging, gab es viele heitere Momente. Weinen und Lachen lagen oft dicht beieinander, und es gab mit Julius Weckauf einen großartigen jungen Schauspieler, der in seiner Rolle absolut authentisch war. Ja, so muss er gewesen sein, der junge Hans-Peter Kerkeling.


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