Die Aula des Emlichheimer
Schulzentrums kann man guten Gewissens als Mehrzweckraum bezeichnen.
Anfang des Jahres präsentierte hier Jens Neutag politisches Kabarett, vor einigen Tagen wurde der Saal in ein Kino verwandelt
(„Der Junge muss an die frische Luft“), und gestern gab es
eine Theatervorstellung: Die Düsseldorfer „Komödie in der
Steinstraße“ brachte den Klassiker „Drei Männer im Schnee“
auf die Bühne. Und wieder waren fast alle Plätze besetzt, trotz
eines Montagabends. Das Stück, das Erich Kästner 1933 geschrieben
hat, hat nichts von seiner Aktualität verloren. Es geht zunächst mal um eine Komödie mit viel Komik, brillanten Dialogen
und vorzüglichen Schauspielern, die den Besuchern eine kurzweiligen
Abend bereitet. Aber Kästner, der zeitkritische Schriftsteller,
belässt es nicht bei oberflächlicher Komik, sondern packt in seine
humorvollen Geschichten auch immer ein Stück Gesellschaftskritik.
Bei den „drei Männern im Schnee“ geht es um Schein und Sein, um
die Oberflächlichkeit der Menschen und um ihre wahren Werte. Der
Hoteldirektor Kühne fasst es passend zusammen: „Als armer Mensch
hat er keine Manieren, als Millionär braucht er keine.“
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